Die finanziellen Herausforderungen für soziale Einrichtungen wie Caritas und Lebenshilfe sind groß. Der Sparzwang ist hoch, auch bei Organisationen, die sich um die Schwächsten in der Gesellschaft kümmern. Der Bischof Benno Elbs spricht offen über die schwierige Lage – und über die moralische Dimension der Krise: "Sparen – daran kommen wir nicht vorbei", sagt er, verweist aber auch auf die gesellschaftliche Verantwortung, gerade gegenüber jenen, die keine Stimme haben.
Jesu Botschaft als Maßstab
"Wenn man auf das Leben Jesu schaut, dann ist ganz entscheidend, dass er sich den Armen zuwendet", betont der Bischof. Die biblischen Gleichnisse – etwa über die Heilung von Ausgegrenzten – seien nicht nur religiöse Geschichten, sondern ein Aufruf zum Handeln. Jesu Haltung, die Ausgegrenzten in die Mitte der Gesellschaft zu holen, sei eine Leitlinie, die heute mehr denn je gebraucht werde.
Doch der Bischof warnt vor einer Haltung, die Verantwortung ausschließlich beim Staat ablädt. „Wir hatten bisher die bequeme Lage gehabt, dass der Staat Geld hat. Und dann hat man das an den Staat, die Caritas, die Lebenshilfe delegiert.“ Jetzt sei die Zeit gekommen, umzudenken: Es brauche eine Rückkehr zur persönlichen Solidarität.
Eine ganz persönliche Frage
"Hast du einen Freund oder eine Freundin bei den Armen?" Diese Frage sollte man sich laut Bischof Elbs selbst stellen. Denn persönliche Beziehungen zu Menschen am Rand der Gesellschaft – sei es Obdachlose, psychisch Erkrankte oder Suchtkranke – mache die Welt menschlicher. "Wärmer, christlicher", wie er sagt.
Am Ende ist es ein doppelter Appell: An die Politik, die vorhandenen Mittel gerecht zu verteilen, sodass niemand durchs Raster fällt. Und an jede und jeden Einzelnen – den Blick zu heben, hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen.
(VOL.AT)
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