Von Korea über Europa nach Nordamerika, via München, Chicago, Denver nach Aspen (Einladungsrennen für 24 Snowboarder) – und eine Woche später zurück nach München. Vorarlbergs neuer Snowboard-Weltmeister Markus Schairer sammelte zuletzt aber nicht nur einige Flugmeilen, nein auch Erfahrung. Denn bei den “X-Games” in Aspen revanchierten sich die US-Boys für die Niederlage bei der WM.
VN: Was meinen Sie genau mit “Erfahrung gesammelt”?
Markus Schairer: Ich war mir in Aspen zu sicher. Nach der siebtschnellsten Zeit in der Qualifikation hatte ich eigentlich einen einfachen Heat. Der Start war nicht sonderlich, aber als Dritter (Anm. d. Red.: In Aspen starten sechs Boarder, die besten drei steigen auf.) hatte ich eigentlich alles im Griff. Statt die sich mir bietenden Chancen auf Platz zwei zu nützen, fiel ich auf Rang vier zurück – das wars. Außer Spesen – und drei Strafzetteln für schnelles Fahren – nichts gewesen.
VN: Zurück zur WM. Waren die Tage vor oder jene nach dem Titel anstrengender?
Schairer: Die Tage danach habe ich vor allem genossen. Schon nach der Dopingprobe hat ÖSV-Vizepräsident Franz Patscheider zu mir gemeint: “Genieße die nächsten Tage” und diesen Ratschlag habe ich angenommen. Aber auch vor dem Rennen war es nicht stressig, wobei, wirklich entspannt war ich nicht. Immerhin haben sich sechs Fahrer in dem schnellen Kurs schwer verletzt. Für mich war er ideal, weil ich vor allem die Sprünge gut wegdrücken konnte. Am Finaltag dann waren meine Vorteile aufgrund des heftigen Schneefalls weg. Zudem waren es für mich ja fast österreichische Meisterschaften. Es hat mich nervlich schon belastet, gegen Teamkollegen fahren zu müssen.
VN: Seit Korea sind Sie der Gejagte im Snowboard-Zirkus. Wie gehen Sie damit um?
Schairer: Ganz gut, davon lasse ich mich nicht beeinflussen. Das kostet nur viel Kraft, das sind Geschichten für die Medien. Ich erinnere mich an die Junioren-WM in Korea, als alle gesagt haben: “Du holst Gold”. Da habe ich mich total verrückt machen lassen.
VN: Kann diesbezüglich auch mentales Training helfen?
Schairer: Ja, ich arbeite schon länger mit Christian Uhl vom Sportservice zusammen. Das hat mir geholfen, meine Nervosität in den Griff zu kriegen und in meinen Körper hineinzuhorchen.
VN: Wie muss man sich das vorstellen?
Schairer: Das Programm besteht aus Hörübungen und Visualisierungen, beinhaltet Atemübungen, das Vorstellen eines perfekten Laufes oder das bewusste Fühlen, Schmecken, Riechen.
VN: Welche Ziele haben Sie für die verbleibende Weltcupsaison?
Schairer: Den ersten Weltcupsieg einfahren und die Gesamtwertung gewinnen. Jedenfalls werde ich mich nicht zu lange auf dem WM-Titel ausruhen.
VN: Jetzt ist aber wohl erst einmal feiern angesagt?
Schairer: Ja, vor allem freue ich mich, den Leuten, Danke sagen zu können, die mir stets den Rücken gestärkt haben.
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