Dort wird nicht nur alles entgegen genommen, was niemand mehr brauchen kann. Dort wird nach der Entsorgung in die leeren Hände ein volles Bier gedrückt. Das Schrott-Stüble ist eigentlich der Aufenthaltsraum des Teams von Jochen und Peter Ruech, die 1996 ihren Familienbetrieb für Recycling & Altstoffverwertung in Langen gegründet haben.
Und seit damals haben die Brüder viel bewegt. Denn neben der Entsorgung von Sperrmüll, Holz, Rigips, Grünabfällen, Kunst, Schrott u. v. m. ist das Spezialgebiet der beiden Abbrucharbeiten und die Entrümpelung von Gebäuden. Wo immer Altes durch Neues ersetzt werden soll, rücken sie mit ihren Baggern an und lassen keinen Stein auf dem anderen. Das Bertolini-Haus in Dornbirn beispielsweise fiel ihnen zum Opfer.
Auch das alte Festspielhaus musste unter den Händen von Jochen und Peter Ruech weichen. Besondere Herausforderung: In einigen Teilen herrschte noch Betrieb. Außerdem wurde wegen des Termindruckes gleichzeitig zum Abbruch auch mit den Aufbauarbeiten begonnen. 250 Lkw-Ladungen Bauschutt karrten sie weg. Manches musste händisch entfernt werden wie beispielsweise die Stahlkonstruktion im großen Saal. Einer meiner Mitarbeiter schwebte mit dem Schweißbrenner in 20 Meter Höhe, um alles in entfernbare Teile zu schneiden, erinnert sich der 42-jährige Firmen-Chef. Auch am berühmten Auge machte sich das Ruech-Team zu schaffen. 700 Tonnen Stahl mussten den Aida-Füßen weichen. Was aus der bekannten James-Bond-Kulisse geworden ist, sei damit verraten: Das optische Organ lagert in Teile geschnitten auf dem Schrottplatz. Doch nicht alles was die Brüder abbrechen, verschwindet. Der Kuli von La Bohème hat auf dem Ruech-Grundstück einen neuen Platz gefunden. Ebenfalls ein altes Gogo-Mobil. Was für den einen schrottreif ist, ist für den anderen ein Schmuckstück. Jochen und Peter haben es restauriert und flitzen damit durch die Gegend.
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