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So viel verdient Vorarlberg

Die Einkommen in den Bezirken Bregenz und Feldkirch sind höher als in Bludenz und Dornbirn.

Was am Ende des Monats auf dem Gehaltszettel steht, ist hierzulande eines der bestgehüteten Geheimnisse: Nicht einmal vom besten Freund darf man bei der Frage nach seinem Gehalt eine ehrliche Antwort erwarten. Um so interessanter ist der jährliche Gehaltsvergleich des Hauptverbands der Sozialversicherungen.

Höchste Einkommen

Die neuesten Daten aus dem Jahr 2008 bestätigen, dass Vorarlberger im Bundesländervergleich zu den Top-Verdienern zählen – vor allem im Bezirk Bregenz. Durchschnittlich 2878 Euro brutto verdienen männliche Arbeiter und Angestellte im größten Bezirk Vorarlbergs – nur in den Bezirken Steyr und Mürzzuschlag liegt der Mittelwert noch höher. Zum Vergleich: Der Österreich-Schnitt liegt für Männer bei 2533 Euro, wie die große „VN“-Gehaltstabelle zeigt. Mit weniger Geld auf dem Konto müssen sich die Dornbirner oder Feldkircher zufriedengeben. Die Bezirksunterschiede dürften in der unterschiedlichen Verteilung der Branchen liegen. Da jedenfalls auch Männer in Bregenz deutlich mehr verdienen als in Dornbirn, scheidet Teilzeitbeschäftigung als Ursache aus. Im Bundesländervergleich verdient man am meisten in Vorarlberg und Wien, am wenigsten in Tirol und Burgenland. In den Tabellen wird der statistische Median verwendet. Dies ist jener Wert, über bzw. unter dem genau die Hälfte aller erzielten Einkommen liegt. Im Unterschied zum arithmetischen Durchschnitt gibt das Medianeinkommen einen sozialen Überblick über die Gehaltsstruktur. Die Ausreißer nach oben – also extrem hohe Gehälter – werden nicht berücksichtigt, damit es zu keiner verzerrten Darstellung der sozialen Situation kommt. Die heute veröffentlichten Tabellen geben einen Überblick, wie Frauen und Männer im Bundesländervergleich verdienen – aber auch wo die verschiedenen Altersgruppen liegen, untergliedert nach Arbeiterlöhnen und den höheren Angestelltengehältern.

„Wo liege ich?“

Bei dieser Frage sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Die veröffentlichten Zahlen treffen auf unselbstständig beschäftigte Männer sowie Frauen zu und beinhalten die Sonderzahlungen, also anteilig Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Dies ist folgendermaßen zu verstehen: Ein 40-jähriger Angestellter verdient laut Liste im Durchschnitt beispielsweise 4136 Euro brutto monatlich. Rechnet man die Sonderzahlungen (das 13. und 14. Gehalt vom Jahresbrutto) heraus, stehen durchschnittlich ca. 3500 Euro als monatlicher Bruttobetrag auf dem Gehaltszettel – netto entspricht das 2110 Euro.

Frau und Mann

Die klaffenden Unterschiede zwischen Männer- und Fraueneinkommen gründen auf den berücksichtigten Teilzeitjobs, die wesentlich häufiger von Frauen angenommen werden. „Wir können in unseren Datenbeständen eine Teilzeitbeschäftigung nicht erkennen und daher keine Bereinigungen durchführen“, sagt Karl Grillitsch, Leiter der Statistikabteilung beim Hauptverband den „VN“. Ein weiterer Grund ist, dass Frauen oft in traditionellen Niedriglohnbranchen zu finden sind – etwa im Einzelhandel oder in der Gastronomie.

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