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Unfallchirurg: Polytrauma für Tod verantwortlich

Die Kombination von mehreren schweren Verletzungen dürfte für den Tod Jörg Haiders verantwortlich gewesen sein, schätzte der Wiener Unfallchirurg Christian Gäbler im APA-Gespräch.

“Ein sogenanntes Polytrauma ist medizinisch einfach nicht mehr zu beherrschen”, sagte der Arzt am Samstag.

“Es war nicht der fast völlig abgetrennte linke Arm (Haiders, Anm.)”, sagte Gäbler. Der Mediziner habe zwei solche Patienten operiert. Einem konnte er die Gliedmaße sogar wieder reparieren. Die schweren Arm-, Kopf-, Brust- und Wirbelsäulenverletzungen dürften zu dem Polytrauma geführt haben.

“Bei hohen Geschwindigkeiten besteht die Möglichkeit, dass Verletzungen trotz modernster Medizin nicht zu überleben sind, was in jedem Fall ein tragischer Verlust ist”, so Gäbler. “Wenn die einwirkenden Kräfte zu hoch sind, gibt es Situation für Menschen, die nicht überlebbar sind.” Wenn man mit hoher Geschwindigkeit gegen ein Hindernis prallt oder ein extremes Abbremsen durch das Trauma des Überschlagens entsteht, dann kommt es manchmal zu solchen schweren – tödlichen – Verletzungen.

Bei schweren Schädelverletzungen komme es innerhalb kürzester Zeit zu Hirnblutungen und -schwellungen. Oft sterben Menschen aber auch dadurch, dass durch die hohen Fliehkräfte die Aorta einreißt und dass man innerhalb kürzester Zeit verblutet”, erklärte der Chirurg. Aber auch an Verletzungen großer Lungengefäße kann man verbluten.

Dennoch zeige die Statistik, dass die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen sei, betonte Gäbler. “Die Überlebenswahrscheinlichkeit durch die neuen Sicherheitssysteme ist extrem hoch.” Aber auch durch das moderne Rettungswesen kommen Verletzte schneller ins Krankenhaus, die Wahrscheinlichkeit zu überleben habe sich in der Vergangenheit erhöht.

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