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5.000 Euro Einschreibegebühr für deutsche Studenten

Mit einer Einschreibgebühr von 5.000 Euro will das BZÖ künftig den Zugang für ausländische Studenten an österreichischen Universitäten beschränken. Österreicher mit absolvierter Matura oder Studienberechtigungsprüfung sollen hingegen einen Uni-Bonus in eben dieser Höhe erhalten. "Damit schaffen wir eine Auslese", die noch dazu EU-konform sei, erklärte Bündnischef Josef Bucher am Mittwoch bei einer Pressekonferenz vor der morgigen Sondersitzung zum "Bildungs- und Uni-Desaster".

Die Einschreibgebühr soll sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen eingeführt werden. “Diese Einstiegshürde verhindert wirkungsvoll die deutsche Studentenflut, stellt aber keine Zugangsbeschränkungen für österreichische Studenten dar”, so Bucher. Die Orangen fordern weiters die Wiedereinführung der Studiengebühr sowie eine zweisemestrige Studieneingangsphase. Nach Abschluss dieser soll keine einzelne “Knock-Out-Prüfung” stattfinden, sondern die gesamten bis dahin erbrachten Leistungen berücksichtigt werden.

Das BZÖ pocht zudem auf eine “zweckgebundene Notfallsfinanzierung” für die Unis in der Höhe von 250 Mio. Euro. Diese Mittel sollen in wichtige Investitionen im Bereich des Personals und der Infrastruktur fließen. Bucher kritisierte jedoch gleichzeitig das “teure, aber ineffiziente” Studium in Österreich: Laut einem Vergleich der OECD würde der Staat von der Inskription bis zur Sponsion pro Student 78.308 US-Dollar ausgeben, im OECD-Durchschnitt seien es hingegen nur 47.159 US-Dollar. Gleichzeitig sei die Abschlussquote mit rund 20 Prozent eine der niedrigsten (OECD-Durchschnitt 40 Prozent). “Wir haben ein Gratisstudium, aber ein sehr teures, vom Steuerzahler finanziertes Studium”, so der Bündnisobmanns.

Kritik übte er auch an Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V), dieser sei “mit dem Kopf schon in Brüssel”. Nun müsse rasch über seinen Nachfolger entschieden werden. Einen Misstrauensantrag der Grünen an Hahn hält Bucher jedenfalls für “unterstützenswert”. Verantwortlich für die Situation sei jedoch Bundeskanzler Werner Faymann (S), dieser müsse nun in Aktion treten und die Situation bereinigen. Bucher kündigte für die Sondersitzung einen Entschließungsantrag an, in dem ein Akutprogramm für die Hochschulen gefordert wird. Für die Studentenproteste zeigte er weiterhin kein Verständnis.

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