Zu sehen gibt es dort unten so gut wie gar nichts mehr. Eine wichtige Vorraussetzung, denn mit ihrem Raster aus Messgeräten wollen die Forscher sehr “schüchternen” Teilchen sprichwörtlich auf die Spur kommen: Den Neutrinos, elektrisch neutralen Elementarteilchen mit überaus geringer Masse. Neutrinos passieren alle Dinge so gut wie ungehindert. Auch durch die Erde fliegen sie fast ungeschwächt hindurch, erklärt Nikolai Budnev, Direktor des Instituts für Angewandte Physik in Irkutsk: “Über die Atmosphäre kamen die Neutrinos, die wir hier mit dem alten Teleskop nachgewiesen haben. Das neue ist einen Kubikkilometer groß. Damit können wir Hochenergieneutrinos messen, die aus dem Weltall kommen.”
Die wenig erforschten Neutrinos entstehen bei energiereichen Ereignissen, etwa in einer Supernova. Kollidieren sie nach ihrer langen Reise mit den Wassermolekülen des Baikal, lässt sich dabei entstehendes Licht messen. Das Teleskop soll nur zwei Monate im Einsatz sein. Schmilzt das Eis auf dem Baikal, haben die Forscher zehn Monate Zeit, die gesammelten Daten auszuwerten.
(Reuters)
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