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Neuregelung der tierärztlichen Versorgung von Nutztieren in Vorarlberg

Einzelverträge zwischen Landwirten und Tierärzten ersetzen einen Rahmenvertrag
Einzelverträge zwischen Landwirten und Tierärzten ersetzen einen Rahmenvertrag ©VOL.AT | Canva
Die tierärztliche Versorgung von Nutztieren in Vorarlberg wird neu geregelt. Bisher gab es einen Rahmenvertrag zwischen der Tierärzte- und der Landwirtschaftskammer, dieser wird nun durch Einzelverträge zwischen Landwirten und Tierärzten ersetzt.
Nach Verdacht auf Medikamentenhandel schäumen Tierärzte

Damit soll illegaler Medikamentenanwendung ein Riegel vorgeschoben werden. Landwirte, die keinen Vertrag mit einem Tierarzt abschließen, werden künftig keine Fördermittel aus dem Tiergesundheitsdienst mehr erhalten.

Darüber haben am Mittwoch Vorarlbergs Agrarlandesrat Christian Gantner (ÖVP), Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger, Tierärztekammerpräsident Robert Griss und Landesveterinär Norbert Greber in einer Pressekonferenz berichtet. Nach dem Bekanntwerden eines Verdacht gegen einen Bauern, der illegal Medikamente im Ausland bestellt und eine Kuh gequält haben soll, war in den vergangenen Tagen um eine Neuorganisation der tierärztlichen Nutztierversorgung in Vorarlberg gerungen worden.

Gantner: Schwarze Schafe bekämpfen

Die Landwirte machten ihre Arbeit gut und gerne, betonte Gantner. Dabei stünden die Aspekte der Tiergesundheit und der Lebensmittelsicherheit an oberster Stelle. Der Rahmenvertrag habe aber leider schwarzen Schafen die Möglichkeit geboten, sich darunter zu "verstecken". Deshalb werde man noch im ersten Halbjahr auf Einzelverträge umsteigen, Moosbrugger konnte sich das sogar noch im ersten Quartal vorstellen. Davon betroffen sind rund 3.000 Landwirte und 22 Tierärzte.

Moosbrugger bedauerte zwar den Mehraufwand an Bürokratie, den Einzelverträge mich sich bringen, und nannte den bisherigen Rahmenvertrag "sehr effizient". Dennoch stehe man dieser Neustrukturierung nicht im Wege, so der Landwirtschaftskammerpräsident.

Sanktionsandrohung

Griss und Greber betonten die Bedeutung des Tiergesundheitsdiensts und seiner Serviceleistungen wie Impf- oder Entwurmungsprogrammen. Der Tiergesundheitsdienst wurde 2003 in allen österreichischen Bundesländern außer Wien mit dem Ziel eingesetzt, Landwirte zu beraten, Haltungsbedingungen zu verbessern und den Einsatz von Medikamenten zu senken. Letzteres ist laut Greber gelungen, der Einsatz von Antibiotika in der österreichischen Landwirtschaft sei von 2018 bis 2022 von 45 auf 34 Tonnen gesunken. In Vorarlberg werden laut Gantner jährlich etwa 2,5 Mio. Euro an Fördermitteln über den Tiergesundheitsdienst an Landwirte ausbezahlt. Bauern, die künftig keinen Einzelvertrag mit einem Tierarzt haben, sollen als Sanktion keine solchen Förderungen mehr erhalten.

Nutztierversorgung sichergestellt

Griss sah die tierärztliche Nutztierversorgung in Vorarlberg sichergestellt. Einzelverträge könnten diesbezüglich sogar den Vorteil bringen, dass ihn ihnen auch eine Vertretung definiert wird. Gantner wies auf ein Fördersystem des Landes für Wochenenend- und Notdienste hin. Man setze Maßnahmen, um auch künftig genügend Veterinäre in Vorarlberg zu haben.

(APA)

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