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Neunte "Nestroy"-Gala am Donnerstag im Wiener Ronacher

Am Donnerstag (20.11.) werden im Wiener Ronacher zum bereits neunten Mal die "Nestroy"-Theaterpreise verliehen. Unter anderen erhält Theaterregisseur Peter Zadek den Preis für sein Lebenswerk.

Durch den um 20 Uhr beginnenden Abend führt heuer im Alleingang Burgtheater-Mimin und “Nestroy”-Preisträgerin Maria Happel, das Buch stammt – nach Querelen mit David Schalko im Vorjahr – diesmal von Franzobel. Übertragen wird die Gala live ab 20.15 Uhr auf TW1, um drei Stunden zeitversetzt (ab 23 Uhr) ist die Preisverleihung in ORF 2 und am folgenden Sonntag (23. November) europaweit auf 3sat zu sehen (11.30 Uhr).

Vier der elf Preisträger stehen bereits fest, ebenso deren Laudatoren: Aus den Händen des ehemaligen “Spiegel”-Kulturchefs Matthias Matussek erhält Peter Zadek (82) am Donnerstag den Lebenswerk-Preis. Bereits zum dritten Mal wird Gert Jonke (“Freier Fall”) mit dem Autorenpreis ausgezeichnet, Joachim Lux, Chefdramaturg des Burgtheaters und ab der nächsten Saison Intendant am Thalia Theater Hamburg sowie Herausgeber des jüngst erschienenen Jonke-Sammelbands “Alle Stücke”, hält die Laudatio. Der Preis für die beste Off-Produktion geht heuer an Volker Schmidt für sein Schul-Amoklauf-Stück “komA” (New Space Company und Dschungel Wien), an dem er noch gemeinsam mit dem verstorbenen Regisseur Georg Staudacher arbeitete. Überreicht wird die Auszeichnung vom Wiener Theatermacher Markus Kupferblum.

Spannend bleibt es in jenen acht Kategorien, in denen eine Kritikerjury je drei Nominierungen getätigt hat. Der Preisträger für die beste deutschsprachige Aufführung steht zwar schon fest, wird aber erst bei der Verleihung bekanntgegeben. Aus Österreich stammt heuer allerdings keine der nominierten Produktionen: Das Hamburger Thalia Theater hat es mit “Das letzte Feuer” von Dea Loher in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg unter die Nominierten geschafft, die Münchner Kammerspiele sind mit Stefan Puchers Shakespeare-Inszenierung “Der Sturm” dabei, das Deutsche Theater Berlin mit Michael Thalheimers Version von Gerhart Hauptmanns “Ratten”.

In den übrigen Kategorien hat die 333-köpfige “Nestroy-Akademie” (alle bisher für den “Nestroy” Nominierten, die Kainz-Medaillen-Besitzer, die Träger des Nestroy-Rings sowie heimische Theaterdirektoren) aus den Nominierungen die Sieger gekürt. Als beste Schauspielerinnen schickt die Jury heuer Sandra Cervik mit den Frauenrollen in Schnitzlers “Reigen” (Theater in der Josefstadt), Andrea Wenzl mit ihrer “Alice” (nach Lewis Caroll) am Grazer Schauspielhaus und Regina Fritsch als Nawal in Wajdi Mouawads “Verbrennungen” ins Rennen. Auf den Preis als bester Schauspieler dürfen Markus Hering (für die Rollen als Hermile in “Verbrennungen”, Erich in “Freier Fall” und C in “Pool (kein Wasser)” von Mark Ravenhill), Roland Koch (als Franzeck in “Die Probe” von Lukas Bärfuss, Akademietheater) und Samuel Weiss (als Seth Regan und Mickey Nestor in “Harper Regan” von Simon Stephens, Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg) hoffen.

Udo Samel holt als Nebendarsteller in Simon Stephens’ “Motortown” die achte Nominierung für das Akademietheater, er konkurriert mit Johannes Krisch (“Freier Fall”) und Andre Pohl in Horvaths “Der jüngste Tag” im Theater an der Josefstadt. Mit zwei Nominierungen hat das Akademietheater auch gute Chancen für den Regie-“Nestroy”: Stefan Bachmann (“Verbrennungen”) und Christiane Pohle (“Freier Fall”) treten hier gegen Nicolas Stemanns “Räuber”-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen (eine Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg) an.

Für den Spezialpreis ist Schauspielhaus-Leiter Andreas Beck neben Hans Escher und Bernhard Studlar (wiener wortstätten) sowie Suse Wächter (Puppengestaltung am Schauspielhaus Graz) für den “fulminanten Neustart” seines Hauses nominiert, mit Ewald Palmetshofer (als Autor für “wohnen.unter.glas”) und Jette Steckel (als Regisseurin von “Die Kaperer”) kommen auch zwei Nachwuchs-Nominierte aus dem Schauspielhaus. Sebastian Wendelin aus dem Rabenhof könnte den Nachwuchs-Preis allerdings gleich für mehrere Rollen ebenfalls mit nach Hause nehmen. Überreicht werden die Nachwuchspreise von Katharina Strasser.

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