Der Ex-Mann der 39-Jährigen habe die Ehe in Vernehmungen als seit langem zerrüttet bezeichnet, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel (Montagausgabe).
Der frühere Stasi-Unterleutnant habe ausgesagt, die Ehe sei von Oberflächlichkeit geprägt gewesen. Nach der Wende hätten er und seine Frau kaum noch etwas zu reden gehabt. Die Ehe, die im Mai geschieden wurde, sei nur noch eine Art Maske gewesen. Sabine H. sei in den Neunzigern mehrmals zu Lehrgängen unterwegs gewesen, nur noch sporadisch sei es zu intimen Kontakten gekommen. Dabei habe Oliver H. angenommen, dass seine Frau verhüte. Dass sie mal ein bisschen dicker und dann wieder dünn gewesen sei, habe sich der heute Arbeitslose damit erklärt, dass seine Frau abgenommen habe.
Auch an den Balkonkästen, in denen die Leichname der Säuglinge vergraben gewesen sein sollen, sei ihm nie etwas aufgefallen. Nur ab und zu habe er die Blumen gegossen; darum habe sich gewöhnlich seine Frau gekümmert. Auch die Mutter der Beschuldigten sowie deren Schwester Christine bestritten bei der Polizei, die Schwangerschaften zwischen 1988 und 1999 bemerkt zu haben, heißt es in dem Bericht. Christine sei lediglich aufgefallen, dass Sabine manchmal ein sehr breites Gesicht hatte. Sie habe das auf deren Alkoholkonsum zurückgeführt.
Ergebnislos sei bisher auch die Suche nach einer Zeugin geblieben, mit der Sabine H. 1991 einen Fortbildungslehrgang im niedersächsischen Goslar absolviert haben will. Die Beschuldigte hatte ausgesagt, dass sie dort heimlich ein Kind zur Welt gebracht, es im Kofferraum des Autos der Zeugin versteckt habe und so zurück in den Osten gefahren sei.
Die Frau soll zwischen 1988 und 1999 neun Kinder zur Welt gebracht und anschließend getötet haben. Die sterblichen Überreste der Säuglinge waren Ende Juli in Blumenkästen und -kübeln auf dem Grundstück der Eltern der Frau in Brieskow-Finkenheerd entdeckt worden.
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