Von Seff Dünser/NEUE
Streng bestraft wurde der 36-jährige Türke für die Gewalttaten, die er nach Ansicht der Richter zwischen 2008 und 2017 innerhalb der Familie begangen hat. Der mit drei Vorstrafen belastete Angeklagte wurde gestern am Landesgericht Feldkirch zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Claudia Hagen ist nicht rechtskräftig. Denn Verteidiger German Bertsch, der einen Freispruch beantragte, meldete sofort Nichtigkeitsbeschwerde, Strafberufung und Berufung gegen die Verpflichtung zu den Schadenersatzzahlungen an.
Kinder geschlagen
Nach Überzeugung der Richter hat der Familienvater zwei seiner unmündigen Kinder jahrelang geschlagen und bedroht. Die Tochter soll zu Beginn der erlittenen Misshandlungen vier Jahre alt gewesen sein, der Sohn sechs. Für das Verbrechen der fortgesetzten Gewaltausübung an unmündigen Kindern mit einem Tatzeitraum von mehr als einem Jahr sieht das Strafgesetzbuch 5 bis 15 Jahre Haft vor.
Zudem hat der Mann nach den gerichtlichen Feststellungen auch seine damalige Gattin über Jahre hinweg geschlagen, misshandelt, bedroht und genötigt. Demnach hat er ihr, als sie 2013 schwanger war, Tritte gegen den Unterbauch versetzt. Des Weiteren, so die Richter, hat der Bauarbeiter sie zwei Mal bewusstlos geschlagen. Und er hat laut Urteil seine seinerzeitige Ehefrau 2014 einmal vergewaltigt. 2015 ist die Scheidung erfolgt.
Jahrelanges Martyrium
Wie von Opferanwältin Nicole Zajac beantragt, wurde der Angeklagte vom Gericht dazu verpflichtet, seiner Ex-Gattin als Schmerzengeld 14.000 Euro zu bezahlen und seinen beiden Kindern jeweils 5000 Euro. „Die Opfer haben ein jahrelanges Martyrium hinter sich“, sagte Richterin Hagen.
Der Angeklagte bestritt sämtliche Vorwürfe: „Ich habe nichts gemacht, bin unschuldig und werde trotzdem bestraft.“
Unmittelbar nach der Verhandlung wurde der Türke gestern wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen.
(Red.)
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