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Neugeborene aus umkämpfter Klinik in Aleppo gerettet

Unvorstellbare Bedingungen für die Neugeborenen
Unvorstellbare Bedingungen für die Neugeborenen
Bei den Bombardierungen Aleppos durch die syrische Luftwaffe am Mittwoch ist es in einem Kinderkrankenhaus zu dramatischen Szenen gekommen.

Nach einem Einschlag vor dem Gebäude mussten neun Neugeborene in Sicherheit gebracht werden. “Es war ein schrecklicher Moment, die Krankenschwestern sind übereinander getrampelt, um die Babys zu retten, viele begannen zu schreien”, erzählte ein Arzt.

Mindestens 15 Tote

Die Aktivistengruppe The Syria Campaign veröffentlichte den Vorfall am Donnerstag. Bei den Bombardierungen auf den von Rebellen gehaltenen Osten Aleppos waren am Donnerstag mindestens 15 Menschen getötet worden. Die Bomben schlugen nahe von drei Krankenhäusern ein, die im Umkreis von wenigen hundert Metern liegen.

Die Pfleger im Al-Hakim-Krankenhaus sorgten sich, die Neugeborenen könnten den Trümmerstaub einatmen. Alle Babys überlebten den Angriff, aber die Klinik kann vorerst nicht weiterarbeiten.

3.800 Patienten pro Monat

Die Al-Hakim-Klinik wurde 2012 gegründet und wird unter anderem von der Hilfsorganisation Malteser International unterstützt. Die Einrichtung musste in den vergangenen vier Jahren aus Angst vor Bombardierungen mehrfach ihren Sitz verlegen. Jeden Monat wurden dort 3.800 Patienten versorgt.

Chefarzt Hatem kündigte an, die Klinik wieder aufbauen zu wollen, und er richtete einen verzweifelten Appell an Machthaber Bashar al-Assad und die Staatengemeinschaft: “Ich will, dass jeder Präsident sich vorstellt, eines dieser Neugeborenen wäre seine eigene Tochter oder sein Sohn.” Was auch immer sie tun würden, sollten ihre eigenen Kinder bombardiert werden, “sie müssen es auch für andere Kinder tun”.

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