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Neues System der Sprachstandsermittlung in Vorarlberger Kindergärten

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Nach positiven Erfahrungen eines Pilotprojekts 2017 dehnt das Land Vorarlberg ein neues System der Beobachtung und Förderung der Sprachentwicklung von Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren nun auf alle Kindergärten aus.

Das System unterscheidet zwischen Kindern mit deutscher Muttersprache und jenen, die zuhause kaum Deutsch sprechen, und beginnt im vorletzten Kindergartenjahr. “Die große Antriebskraft, dieses System zu implementieren, war für uns, dass jedes Kind – egal welche Voraussetzungen es mitbringt – genug Deutsch für einen erfolgreichen Schulstart beherrschen soll”, sagte die zuständige Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz.

Neue Erkenntnisse

Der “Beobachtungsbogen zur Erfassung der Sprachkompetenz” (BESK) bzw. “Beobachtungsbogen zur Erfassung der Sprachkompetenz von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache” (BESK-DaZ), setze bereits im vorletzten Kindergartenjahr an und ermögliche so nicht nur eine systematische Beobachtung der Sprachentwicklung über einen längeren Zeitraum, sondern bilde auch die Grundlage für zielgerichtete und individuelle Sprachförderung, führte Schöbi-Fink aus. Außerdem sind in das System neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Sprachentwicklung und -screening eingeflossen.

Im Alltag beobachten

Insgesamt 1.050 Vorarlberger Kindergartenpädagoginnen sind bereits geschult worden, im November und Dezember werden alle Vierjährigen zum ersten Mal beobachtet. Jene, die einen Förderbedarf haben, werden anschließend entsprechend in ihrer Sprachentwicklung unterstützt und am Ende des Kindergartenjahres erneut beobachtet. Im letzten Kindergartenjahr wird der BESK schließlich nur noch auf jene Kinder angewendet, die im Jahr zuvor Auffälligkeiten in der Sprachkompetenz zeigten.

Ein wichtiger Vorteil des für Vorarlberg vereinfachten BESK und BESK-DaZ sei, dass das System keine bestimmten Materialien oder spezielle Situationen voraussetze. “Beobachtet werden kann im Alltag”, brachte es die Fachbereichsleiterin für Kindergärten im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Julia Moosmann, auf den Punkt. Alle Kindergärten verwenden ab sofort dasselbe System, weshalb die Daten auch statistisch ausgewertet werden können und Ergebnisse direkt in die Entwicklung neuer Schulungsinhalte einfließen können. Gearbeitet wird derzeit zudem intensiv an einen Rückmeldungssystem, dass auch die Kindergärten mit Rückschlüssen aus den erhobenen Daten versorgen soll.

(APA)

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