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Neues Schuljahr bringt zunächst Lehrermangel

Lehrermangel in Vorarlberg?
Lehrermangel in Vorarlberg? ©APA - Georg Hochmuth
In Vorarlberg werden kurz vor Schulstart noch Lehrer für Volksschulen gesucht. Größerer Personalbedarf besteht auch in Mathematik, Physik, Chemie und Werken an den Neuen Mittelschulen.
Neues Schuljahr mit Neuregelung bei Noten und Sitzenbleiben

Im neuen Schuljahr fehlen in Vorarlberg in einzelnen Fächern, Schularten und Regionen noch Lehrer, wie aus einem Rundruf der APA bei der Bildungsdirektion unseres Bundeslandes hervorgeht.

Volksschullehrer fehlen

In Vorarlberg werden noch Lehrer für Volksschulen sowie für Mathematik, Physik/Chemie und Werken an den NMS gesucht. Die Bildungsdirektion ist aber "zuversichtlich", bis zum Schulbeginn alle offenen Posten besetzen zu können.

Etwaige Engpässe sollen durch Mehrdienstleistungen abgedeckt werden, mitunter würden auch Lehrer aus höheren Schulen eingesetzt. Auch dort waren mit Stand Ende Juni im naturwissenschaftlichen Bereich noch Stellen vakant.

Überstunden und Sonderverträge stopfen die Lücke

Durch Maßnahmen wie Überstunden und Sonderverträge werde man trotzdem alle Stellen besetzen können, heißt es aus sämtlichen Bildungsdirektionen Österreichs.

Die österreichische Lehrer-Gewerkschaft warnt seit Langem regelmäßig vor einem bevorstehenden Lehrermangel in den kommenden Jahren. Der Vorsitzende der ARGE Lehrer in der GÖD, Paul Kimberger (FCG), rechnet damit, dass in den nächsten zehn bis zwölf Jahren rund die Hälfte der rund 120.000 Lehrer in Pension gehen. Schon im kommenden Schuljahr würden 2.000 bis 2.500 Pädagogen fehlen.

Lehrer halten nicht bis zur Pension durch

Zwischen 2008 und 2013 sind nur knapp fünf Prozent der Landeslehrer mit Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters in den Ruhestand getreten. Fast drei Viertel der beamteten Landeslehrer wählten dagegen die (mittlerweile verschärfte) Hacklerregelung. Dazu kommen noch rund 19 Prozent, die wegen Dienstunfähigkeit in Pension gingen, wie ein im Juni dieses Jahres veröffentlichter Bericht des Rechnungshofs zeigt.

Auch zu viele Lehrer gibt es mitunter. In Fächern wie Fremdsprachen, Geschichte, Geografie oder Philosophie sind aktuell in Österreich sogar mehr Bewerber als offene Stellen vorhanden.

In Deutschland müssen bereits Pensionisten einspringen

In Deutschland werden nach Schätzung des Lehrerverbandes im neuen Schuljahr 55 000 Lehrer fehlen. 15 000 Stellen könnten die Schulen überhaupt nicht besetzen und rund 40 000 Stellen nur mit weniger qualifizierten Quereinsteigern oder Pensionären. In Deutschland sprechen manche Experten davon, dass das System zusammenbricht.

So wie in Deutschland helfen auch in Vorarlberg Pensionisten in den Klassenzimmern aus. 2017/18 waren österreichweit 39 pensionierte Lehrkräfte im Klassenzimmer im Einsatz. Auffällig bei den aus der Pension "reaktivierten" Pädagogen: Diese sind fast ausschließlich in Vorarlberg zu finden - 33 der 39 aufgelisteten Pensionisten stehen im Ländle im Klassenzimmer. 

Der Lehrermangel - er wird scheinbar von Jahr von Jahr zu frappanter.

(Red.) (APA)

Das ist neu in diesem Schuljahr

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