Die offizielle Zulassung des Arzneimittels durch die EU soll binnen weniger Wochen erfolgen. Das weltweit angesehenste Medizin-Fachblatt “New England Journal of Medicine” (Boston) veröffentlichte vor einigen Monaten die Ergebnisse einer internationalen Untersuchung mit österreichischer Beteiligung zur Behandlung des krankhaften Knochenschwundes mit Denosumab. Im Vergleich zu einem Scheinmedikament verringerte die Therapie die Häufigkeit von Wirbelkörpereinbrüchen um 68 Prozent.
Die Osteoporose ist eine häufige und gefährliche Erkrankung. In Österreich leiden etwa 600.000 bis 700.000 Personen an Knochenschwund. Laut EU-Daten erleiden in Österreich rund 16.500 Personen pro Jahr eine Hüftfraktur. Im Jahr 2004 wurden in Österreich 12.551 Frauen und 5.243 Männer nach solchen Knochenbrüchen aus dem Spital entlassen. Die Häufigkeit von Hüftgelenksfrakturen beträgt in Österreich 19,70 pro Jahr und 10.000 Einwohner. Damit liegt die Alpenrepublik in einem Vergleich mit 23 Ländern an dritthäufigster Stelle nach Schweden (20,24 und der Slowakei mit 19,78).
Zur Behandlung gibt es Kalzium und Vitamin D3 in Kombination vor allem mit den Knochenabbau bremsenden Substanzen wie die Bisphosphonate. In jüngerer Vergangenheit sind Parathormon und Strontiumranelat hinzu gekommen. Sie haben zum Teil auch eine Knochen aufbauende Wirkung. Das Prinzip, das Penninger ehemals in Kanada entdeckte: Die Knochenfresszellen (Osteoklasten) werden fast ausschließlich durch das körpereigene Protein RANKL gesteuert. Blockiert man es, nimmt der Knochenabbau deutlich ab, der Knochenstoffwechsel verschiebt sich in Richtung Knochenaufbau und mehr Tragfähigkeit. Genau das soll mit dem monoklonalen Antikörper Denosumab erfolgen. Die Stärke seiner Wirkung dürfte in etwa jener von herkömmlichen Bisphosphonaten entsprechen.
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