Die Regierungschefs bekräftigen damit auch für die Zukunft die gemeinsame Verantwortung für die Bodenseeregion. Mit dem neuen Leitbild wurde ein umfangreicher Maßnahmenkatalog mit den Schwerpunkten Bildung, erneuerbare Energie, Kultur und Verkehr festgelegt, informierte Landeshauptmann Herbert Sausgruber im Pressegespräch.
Das neue Leitbild der Internationalen Bodenseekonferenz für den Bodenseeraum ist eine Fortentwicklung des Leitbilds von 1994 und setzt gemeinsame Entwicklungsziele fest. Das Leitbild der IBK hat keinen Gesetzescharakter, es erreicht seine Verbindlichkeit durch die Umsetzung in den zehn Mitgliedsländern und Mitgliedskantonen der IBK, dazu gehören Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern.
Die Regierungschefs betonten bei der Unterzeichnung, dass das neue Leitbild nicht nur als langfristige Leitschnur für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bodenseeraum dient, sondern gleichermaßen realitätsnah und sachlich ausgerichtet ist. Dies geschieht durch einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, der die kurz- bis mittelfristige Umsetzung des Leitbildes aufzeigt. Der Maßnahmenkatalog spiegelt den aktuellen Stand der derzeitigen Arbeiten in der IBK wider und soll regelmäßig überprüft und angepasst werden. Er bildet die Grundlage für die Arbeit der sieben Fachkommissionen der IBK.
Konkrete Umsetzungsmaßnahmen
– Bildung, Wissenschaft und Forschung: Die Internationale Bodenseehochschule (IBH) ist ein zentrales IBK-Projekt, betonte Landeshauptmann Sausgruber. Einzigartig dabei ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen bis hin zur gemeinsamen Nutzung von Infrastrukturen, wie Labors oder Werkstätten. Sausgruber: “Geplant ist eine neue Leistungsvereinbarung der IBK mit den Hochschulen.” Schwerpunkte sind dabei u. a. der Ausbau der Mobilität von Studierenden und Lehrkräften oder der Wissens- und Technologietransfer. Insbesondere sollen die Potenziale in Schlüsseltechnologien einschließlich Mikro- und Nanotechnologie genutzt werden. “Generell”, so der Landeshauptmann, “geht es um den Austausch von Jugendlichen im Bodenseeraum”. Sausgruber nannte das Lehrlingsaustauschprogramm “xchange” als Beispiel.
– Umwelt, Energie und Natur: Einen Schwerpunkt legt die IBK auf den Bereich Energiesparen und Energieeffizienz sowie der Förderung der erneuerbaren Energien. So wird im Herbst 2008 erstmals der IBK-Energieförderpreis verliehen. Derzeit wird ein “Statusbericht erneuerbare Energien” erstellt, der am Klimaschutzkongress 2009 vorgestellt wird. Im Bereich Luftqualität und Klimaschutz wird in der Bodenseeregion eng grenzüberschreitend zusammengearbeitet.
– Verkehr: Im Öffentlichen Verkehr wird die “Tageskarte Euregio Bodensee” weiterentwickelt und das Angebot weiter verdichtet bis hin zur Herstellung von integrierten Taktfahrplänen über die Grenzen hinweg.
– Kultur: Der IBK geht es darum, herausragende Projekte und Netzwerke zu unterstützen. Das Schaffen von direkten Begegnungen von Kunstschaffenden und Kunstverantwortlichen wird verfolgt mit dem jährlich durchgeführten IBK-Kulturförderpreis, der IBK-Künstlerbegegnung und dem IBK-Kulturforum.
– Gesundheit: Das Kernanliegen im Bereich Gesundheit ist, die besten Beispiele und Projekte zu erkennen und breit bekanntzumachen, wie z. B. Kooperationen der Kliniken oder bei E-Health-Projekten. Außerdem wird der erfolgreiche “IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention” erneut ausgeschrieben und am nächsten IBK-Gesundheitssymposium verliehen.
– Raumentwicklung: Die Bodenseeregion ist zugleich attraktiver Lebensraum, dynamischer Wirtschaftsraum und Landschaftsraum mit herausragender Qualität. Gemeinsame
Raumentwicklung im Bodenseeraum heißt daher, die Vielfalt zusammen zu bringen. Dazu trägt die IBK bei, in dem sie zusammen mit der Raumordnungskommission Bodensee (ROK-B) darauf hin wirkt, dass die räumlichen Ressourcen sparsam genutzt werden. Die IBK unterstützt aber auch die Grundlagenerarbeitung, wie dem Aufbau einer gemeinsamen Raumbeobachtung im Projekt DACH+.
Breit abgestützter Leitbildprozess
An den Arbeitsschritten zur Entwicklung des Leitbildes waren Vertreterinnen und Vertreter der Fachgremien aus allen Ländern und Kantonen der IBK sowie Parlamentarier und Vertreter der Städte beteiligt. Gestartet wurde mit der Projektorganisation im Jänner 2006. Begleitet wurde der Prozess von einem externen Team der Universität Konstanz.
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