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Neues Leben für Georg Gänswein, den "schönen Schatten" des Papstes

Noch nie hat der Sekretär eines Pontifex so viel Aufmerksamkeit erregt wie Georg Gänswein, der "George Clooney des Vatikans".
Noch nie hat der Sekretär eines Pontifex so viel Aufmerksamkeit erregt wie Georg Gänswein, der "George Clooney des Vatikans". ©AP
Der unerwartete Rücktritt des Papstes hat gravierende Auswirkungen auf das Leben von Georg Gänswein, Privatsekretär und engster Mitarbeiter von Benedikt XVI. Niemand ist dem Papst so nah wie Gänswein, seit vielen Jahren der Schatten Benedikts.
"George Clooney des Vatikans"

“Don Giorgio”, wie die Italiener den Süddeutschen nennen, teilte mit dem Papst in den Jahren des Pontifikats Wohnung, Alltag und Arbeitsleben. Kein Wunder, dass mit Benedikts Rücktritt auch für Gänswein jetzt ein völlig neuer Lebensabschnitt beginnt.

Zum Erzbischof erhoben

Benedikt XVI. hatte Gänswein im Dezember zum Präfekten des Päpstlichen Hauses ernannt und ihn gleichzeitig zum Erzbischof erhoben. Der neue Erzbischof bekam das Titularbistum Urbisaglia in der mittelitalienischen Region Marken zugewiesen. Damit ist Monsignore Gänswein in der Kirchenhierarchie – wie seit langem in Rom erwartet – ein Stück aufgerückt.

“George Clooney des Vatikans”

“Gänswein wird weiterhin als Präfekt des Päpstlichen Hauses tätig sein, ein Amt, das während der Sedisvakanz, der Zeit ohne Papst, nicht verfällt”, berichtete der vatikanische Pressesprecher Pater Federico Lombardi. Gänswein, wegen seines attraktiven Aussehens auch “George Clooney des Vatikans” und “schönster Mann im Talar” genannt, werde selbst entscheiden, ob er Joseph Ratzinger in den nächsten Wochen nach Castel Gandolfo, 30 Kilometer südlich von Rom, folgen wird, wo sich Benedikt nach seiner Abdankung vorübergehend zurückziehen wird. “Ich glaube nicht, dass der Papst in seinem künftigen Leben im Kloster einen Bischof als Privatsekretär benötigen wird”, so Lombardi.

In Shorts auf Tennisplatz fotografiert

Seitdem ihn ein Klatschmagazin auf dem Tennisplatz fotografierte, ist der Monsignore aus dem Schwarzwald in Italien zu einem Star geworden. Statt wie gewohnt in Soutane wurde Gänswein im Boulevardmagazin in schwarzen Shorts und Poloshirt abgebildet. Im Jänner erschien er sogar auf dem Cover der italienischen Ausgabe von “Vanity Fair”.

Noch nie hat der Sekretär eines Papstes so viel Aufmerksamkeit erregt wie Gänswein. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass er jünger aussieht, als er ist – nämlich 56. Vielleicht aber auch, weil er sympathischer wirkt als sein Vorgänger, der Sekretär von Papst Johannes Paul II., Stanislaw Dziwisz. Vatikan-Insidern zufolge winkt Gänswein noch eine steile Karriere. Er sei jung genug, um in der Position des Papst-Sekretärs nicht das Ende seiner Karriere sehen zu müssen. Seine Freunde behaupten, dass er noch vieles leisten kann. Amtsvorgänger Dziwisz war nach dem Tod “seines” Papstes mit Krakau, einem großen Erzbistum seiner Heimat, belohnt worden.

(APA)

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