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Neues Gesundheitskonzept vom Schweizer "Schuh-Rebellen"

Der Schweizer Karl Müller gilt als "Schuh-Rebell". In den 90er Jahren hat er mit dem sogenannten Wackelschuh das gängige Konzept -  Stützen, Führen, Dämpfen  - auf den Kopf gestellt.

Jetzt kommt er mit einer Weiterentwicklung seiner millionenfach verkauften Idee auf den Markt. Die Intention – gesunde Füße und eine bessere Haltung – sei dieselbe, die Technik neu, sagte der Ingenieur bei der Vorstellung des kyBoot in Wien. Der Boden ist heute fast überall hart und eben – perfekt für die motorisierte Fortbewegung, schlecht für den menschlichen Bewegungsapparat, meint Karl Müller. Denn die Füße hätten sich im Lauf der Evolution dem natürlichen – weichen, unebenen – Untergrund angepasst. Gleichzeitig tragen wir fast immer Schuhe – und zwar großteils solche, die laut dem Biomechaniker den Bewegungsablauf behindern.

Ende der 1990er kam die von Müller erfundene MBT (Masai Barfuß Technologie) auf den Markt. Seine Anteile an dieser Firma hat er vor vier Jahren verkauft. Trotzdem erzählt der Schweizer nicht ohne Stolz, dass von den klobigen “Anti-Schuhen” mit der halbmondförmigen Abrollsohle bisher rund zehn Millionen Paar verkauft worden seien. Dabei sei er anfangs von der Schuhindustrie bis hin zu Krankenkassen und Orthopäden “für verrückt erklärt worden”. Heute werde das System “von 100 Firmen kopiert”.

Der kyBoot – seit einigen Monaten in der Schweiz und nun im heimischen Schuh- und Sanitätsfachhandel erhältlich – sei die nächste Entwicklungsstufe. Neu ist ein elastisches Luftkissen. “Wo man dem Fuß eine Begrenzung setzt, wird auch die Muskulatur begrenzt. Die Folge sind Dysbalancen, Muskelverkürzungen und Verspannungen.” Auf dem Luftkissen habe der Fuß hingegen “enorm große Bewegungsfreiheit”. Das fördere den “aktiven Gang”.

Der kyBoot ist als Freizeit- und sogar als Laufschuh konzipiert. Im Gegensatz zur MBT sei “falsches” Gehen damit unmöglich. Als “dynamisches Trainingsgerät” lindere er aber auch Schmerzsymptome beim bereits pathologischen Fuß und anderen Problemen des Bewegungsapparats, so Müller. Beim Umstieg müsse bedacht werden, dass eingelernte Schonhaltungen damit nicht möglich seien. Da könne es vorübergehend zu einer “Erstverschlechterung” kommen.

“Die weiche, instabile Sohle schont die Gelenke, trainiert die Muskulatur, verbessert die Balance und stimuliert die Fußrezeptoren”, wird der Wiener Unfallchirurg und Sportmediziner Christian Gäbler in der Pressemappe zitiert. Aus medizinischer Sicht sei der Schuh vor allem Patienten zu empfehlen, die Haltungsfehler oder Probleme mit den Knien haben.

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