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Neues Album von Mondscheiner

©APA
Drei Jahre sind seit dem letzten Album vergangen - keine einfachen Jahre, wie Mondscheiner gestehen müssen. "Es war ein langer Prozess und es ist höchste Zeit, dass jetzt die neue Platte rauskommt!"

“Es war ein langer Prozess und es ist höchste Zeit, dass jetzt die neue Platte rauskommt”, zeigen sich Sänger Manuel Rubey und seine vier Bandkollegen im Gespräch mit der APA über den bevorstehenden Release von “Songs and Daughters” (Sony BMG) erleichtert. Auch wenn nach den Erfolgen der vergangenen Jahre ein gewisser Druck auf den Schultern der “neuen Österreicher” lastete: “Wir haben alles so gemacht, wie wir es gut fanden.” Herausgekommen sei dabei “kein Suhlen in Melancholie, sondern ein nachdenklich-optimistisches Nach-Vorne-Schauen”.

Vierzehn neue Lieder sind auf “Songs and Daughters” zu hören, weniger wehmütig vielleicht als so mancher Erfolgstrack von den ersten beiden Alben “Die Kunst der Verführung” und “La Belle Captive” oder auch vom letzten Album “Diese Stadt” bzw. dessen Neuauflage “Diese Stadt (renoviert)” und vermutlich auch langlebiger als die ORF-Soap “Mitten im Achten”, zu der man mit “Mittendrin” einst den Titelsong beigesteuert hatte. Der TV-Flop ist aber schon lange kein Thema mehr – dafür hat sich privat und beruflich bei Mondscheiner doch zu viel getan: Kinder kamen zur Welt, es gab einen Amadeus Award als “Newcomer des Jahres”, Tonmeister Andreas Hamza stieg in die Band ein und Rubey spielte im “Falco”-Film von Thomas Roth die Hauptrolle.

Vor allem die Aufgeregtheit rund um den “Falco”-Film hat der Popularität der Band wohl nicht geschadet und auch irgendwie Spuren hinterlassen. “Musikalisch hat uns Falco nicht beeinflusst – das wäre ein Blödsinn, das zu sagen”, wehrt Gitarrist Stefan Laczkovics zwar ab, “aber wohl im Umgang mit der Öffentlichkeit.” Konflikte gab es deswegen aber keine, eher schwingt Stolz auf den als Schauspieler erfolgreichen Kollegen mit. Rubey selbst gibt sich gelassen: “Wenn man so eine große Kiste anfasst, macht man sich nicht nur Freunde – manche Türen sind sicher zugegangen, es sind aber auch viele aufgegangen.” Er blicke mit Freude darauf zurück – “für mich ist es jetzt aber auch schon wieder lang vorbei.”

Auch wenn der Film mehr als 150.000 Zuschauer in Österreichs Kinos lockte – Falco-Songs werden Mondscheiner-Fans auf den Konzerten nicht zu hören bekommen. “Das geht auch symbolisch nicht”, sind sich Rubey und Laczkovics einig, “sonst wird man irgendwann unglaubwürdig.” Vielmehr stehen jetzt wieder die Band und die eigenen Projekte im Vordergrund: “Uns war klar, dass das Album ruhig kommerziell weniger erfolgreich sein kann als das letzte – aber es musste uns besser gefallen.” Auch wenn man in Österreich nicht ausschließlich von der Musik leben könne (“dafür ist der Markt einfach zu klein”), betrachte man das Projekt Mondscheiner “noch lange nicht nur als Hobby. Es ist irgendwas dazwischen”, so Rubey.

Auch wenn man nicht zwingend in die Richtung einer Christina Stürmer gehen wolle, der Schritt nach Deutschland würde die Band schon reizen. Man wolle die Grenzen erweitern, so Rubey. “Wir sperren uns nicht gegen den kommerziellen Erfolg, aber wir verweigern uns, diesen als Mittel zum Zweck zu erheben – das können wir nicht und das sind wir nicht.” Was Mondscheiner auszeichnet, sind eingängige Textzeilen und markante Refrains, die sich nur schwer wieder aus den Hörgängen vertreiben lassen – wie “Mithilfe der Nacht”, “The Silence” oder “Du Fehlst” von der neuen Platte beweisen. “Es ist eine Bestandsaufnahme geworden”, fasst Rubey zusammen.

Am 21. Jänner steigt im Wiener Metropol die große Album-Präsentation (u.a. mit STS-Urgestein Schiffkowitz), anschließend geht es mit “Songs and Daughters” auf Österreich-Tour. Zwei Theater-Projekte stehen der Band 2009 auch ins Haus: Im Sommer werden Rubey und Laczkovics in Haag in “Cyrano von Bergerac” zu sehen sein, Mondscheiner sorgen dabei aktiv auf der Bühne für den Soundtrack. Und im Herbst wird die Band auch bei der Saisoneröffnungsproduktion am Vorarlberger Landestheater unter der neuen Intendanz von Alexander Kubelka mitwirken. Im Mai wird Rubey außerdem wieder auf der Kinoleinwand auftauchen: Der Regisseur Peter Kern hat ihn in “Blutsfreundschaft” als Neonazi besetzt.

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