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Neues Album von David Gray

©davidgray.com
Der britische Pop-Sänger wurde durch sein Album "White Ladder" (1998) bekannt, nachdem er in Irland 29 Mal mit "Platin" ausgezeichnet wurde. Dennoch bleibt der Erfolg in Österreich noch aus. Mit der neuen Platte "Draw The Line" will er das jedoch ändern.
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Das aktuelle Album ist ein günstiger Zeitpunkt, neue Länder anzuvisieren: “Es fühlt sich gerade alles wie ein Neustart an”, betonte Gray im Gespräch mit der APA. “Ich habe die Band gewechselt, auch hinter den Kulissen gab es Veränderungen. Nach großen Erfolgen muss man wieder hungrig werden, um gute Musik zu machen.” So hat sich Gray nach seiner letzten Tournee “von einigen Leuten verabschiedet”, wie er erzählte. “Ich wollte Musik nach der alten Methode machen.”

Im Gegensatz zum Vorgänger “Life In Slow Motion” sollte “Draw The Line” mit Musikern so live wie möglich eingespielt werden. “Meine Stärke liegt in der Performance”, so Gray. “Also wollte ich diesmal im Studio performen. Dazu braucht man die geeignete Band.” Nicht nur die Musik, auch die Texte hätten ihm “viel Spaß gemacht”: “Weil ich meinen Themenkreis erweitert habe. Ein durchlebter Winter ist nämlich zu Ende gegangen.” Darum würden die neuen Songs “trotz der melancholischen Atmosphäre” durchaus positive Stimmung verbreiten.

Den Anfang von Grays Karriere prägte der Folkrock, es folgte eine akustische Folk-Phase, auf seinem vierten Longplayer “White Ladder” vermischte er diese Einflüsse mit Singer-Songwriter-Pop – und kam damit bis in die amerikanischen Charts. Trotz Hits gab sich Gray nie oberflächlich. “Ich gehöre zum Mainstream, kein Zweifel”, so der Künstler. Aber er verstehe sich mehr als Teil der alten Tradition eines Neil Young oder John Lennon, die ja auch dein Massengeschmack getroffen hätten. “Und gelegentlich schreibe ich einen Hit.” Er sei, auch wenn Kritiker sich ihm gegenüber gerade gefällig zeigten, “immer Pop und nie Indie” gewesen. Doch sein Faible für unkonventionelle Acts wie The Cramps oder Tom Waits hinterließen Spuren im Sound des DavidGray.

“Natürlich möchte ich so viele Platten wie möglich verkaufen”, sagte Gray. Trotz aller Hits gehe es bei Musik jedoch “nicht um Zahlen”. Ein Beispiel, wie Qualität und Absatzzahlen differieren können, nannte der Brite aus eigener Erfahrung: Sein Album “Life In Slow Motion” sei “wesentlich besser” gewesen als der Vorgänger “A New Day At Midnight” von 2002 – “und hat trotzdem nicht annähernd so viel verkauft”. Aber er wolle sich nicht auf einen Erfolgssound festlegen und diesem verbunden bleiben, wie es Coldplay gemacht hätten. “Oder ein Album schreiben, das gut im Stadion klingt.”

Wenig schmeichelhafte Worte hat ein Rezensent in einem großen deutschen Musikmagazin für Gray gefunden. “Immer noch uncharismatisch”, hieß es dort. “In manchen Kritiken geht es nicht um Musik, sondern um was die Leute über einen denken”, reagierte der Betroffene. “Da steht dann viel Blabla.” Und nach einer kurzen Pause: “Ich uncharismatisch? Dieser Scheißkerl!”, grinste DavidGray.

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