Die erste Gruppe von 40 Lastkraftwagen sei “schnell” von den russischen Grenzschutz- und Zolldiensten überprüft worden, so die OSZE. Die 180 weiteren Fahrzeuge seien überhaupt nicht untersucht worden. “Alle Fahrzeuge überquerten die Grenze in der Ukraine, ohne dass sie vom ukrainischen Grenzschutz und Zollbeamten oder vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) inspiziert wurden.”
Grenze über Nacht hindurch passiert
Der Konvoi habe die Grenze von der Region Donezk in sechs Gruppen ab Freitagabend über die Nacht hindurch überquert. Laut dem russischen Ministerium für Notfallsituationen (MES) transportiere der Konvoi Richtung Luhansk (Lugansk) “nur Lebensmittel”.
Die russische Agentur RIA Novosti berichtete jedoch von fast 2.000 Tonnen an Lebensmitteln, Medikamenten und Stromgeneratoren. Die Hälfte des russischen Konvois sei bereits am Samstagmorgen in der ostukrainischen Stadt Luhansk eingetroffen und wurde entladen.
Prekäre Lage in Luhansk
Ein erster russischer Konvoi aus mehr als 250 Lastwagen, die angeblich 1.800 Tonnen Hilfsgüter transportierten, war Mitte August unter Protest Kiews ohne Erlaubnis der ukrainischen Behörden über die Grenze gefahren. Die Ukraine und die Europäische Union verurteilten das eigenmächtige Vorgehen Russlands.
In der Separatistenhochburg Luhansk ist seit Wochen die Versorgung mit Strom und Wasser ausgefallen. Die etwa 200 Lastwagen hatten zuvor mehrere Tage an der Grenze gestanden und auf eine Erlaubnis aus Kiew gewartet, berichtet die dpa. Unklar war demnach ukrainischen Medien zufolge, ob eine Erlaubnis vorlag und ob Beamte aus Kiew an der Abfertigung des Konvois beteiligt waren. Das Internationale Rote Kreuz begleitete den Konvoi nach eigenen Angaben nicht. Eine Stellungnahme aus Kiew lag zunächst nicht vor.
(APA)
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