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Neuer Prozess gegen Berlusconi

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi muss sich ab Dienstag wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten. Mit ihm steht ein britischer Anwalt vor Gericht.

Die Mailänder Justiz ordnete einen Prozess gegen Berlusconi und den britischen Anwalt David Mills an.

Im Falle einer Verurteilung drohen den beiden zwischen drei und acht Jahren Haft. Die Fernsehkameras werden beim Prozess gegen Italiens TV-König nicht zugelassen. Sogar die Teams von Berlusconis TV-Sender Canale 5 werden das Verfahren nicht aufnehmen dürfen, beschloss die Richterin Nicoletta Gandus am Montag.

Die Staatsanwaltschaft wirft Berlusconi vor, Mills 1997 600.000 Dollar (456.100 Euro) bezahlt zu haben, damit dieser in Prozessen gegen sein TV-Unternehmen Mediaset Falschaussagen macht. Beide Männer haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Mills ist der Ehemann der britischen Kulturministerin Tessa Jowell, lebt aber von ihr getrennt.

Berlusconis Verteidigung will 63 Entlastungszeugen vorladen, Mills 83. Zu Berlusconis Zeugen zählt der Chef des Renault-Rennstalls, Flavio Briatore. Dieser soll über seine Beziehungen zu Berlusconi und Mills berichten.

In einem anderen Verfahren müssen sich Berlusconi und Mills bereits wegen Unregelmäßigkeiten beim Erwerb von Filmrechten vor Gericht verantworten. In dem Prozess, der im November begonnen hat, geht es um Vorwürfe, wonach Berlusconis Unternehmen Mediaset in den 90er Jahren Filmrechte über Firmen in Steueroasen kaufte. Den italienischen Finanzbehörden sollen überhöhte Kaufpreise angegeben worden sein, um Steuern zu sparen.

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