Was die Besetzung der wichtigsten Posten im Kulturbereich betrifft, waren die letzten paar Jahre in Vorarlberg ereignisreich. Abgesehen vom politischen Parkett, auf dem der nunmehrige Landeshauptmann Markus Wallner Hans-Peter Bischof in der Funktion des Landesstatthalters und Kulturreferenten beerbte und dieses Ressort dann an Andrea Kaufmann übergab, wurde die Leitung des Landestheaters, des Kunsthauses Bregenz, des Landesmuseums und der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft vakant. Dass die Bestellungen von Alexander Kubelka (Theater), Yilmaz Dziewior (Kunsthaus), Werner Döring (Kuges) und Andreas Rudigier (Museum) sicher nicht ereignislos, aber ohne größere Turbulenzen abliefen, daran hatte auch Werner Grabher, Leiter der Kulturabteilung im Amt der Landesregierung, großen Anteil. Mehr als ein Gerücht, das aus dem Landhaus nach außen dringt, ist es nun, dass Grabher im kommenden Jahr selbst seine Funktion beenden will.
Nachfolge vorbereiten
Anders als bei seiner Amtsübernahme soll die Übergabe an den Nachfolger gut vorbereitet vonstatten gehen. Grabher hat dafür ausreichend Zeit. Vor rund elf Jahren, als Kunrich Gehrer ausschied, musste alles sehr rasch gehen. Im Dreiervorschlag einer Findungskommission befanden sich lauter versierte, durch ihre Tätigkeit im Kulturbereich bekannte Pädagogen, Quereinsteiger sozusagen. Werner Grabher, der auch als Theaterautor bekannt gewordene Schuldirektor, reformierte unter anderem umgehend die Kunstkommissionen, sorgte so für mehr Transparenz bei den Subventionsvergaben und durchbrach Seilschaften. Er intensivierte den Künstleraustausch und modernisierte somit die Kunstförderung und Betreuung kreativer Köpfe im Land sowie die Vernetzung mit dem Ausland.
Zwei Favoriten
Wer nach dem Psychologen, Schriftsteller und Pädagogen mit Managerqualitäten die Kulturabteilung im Amt der Landesregierung übernimmt, ist in interessierten Künstlerkreisen durchaus ein Thema. Abgesehen davon, dass der Posten auszuschreiben ist, gibt es zurzeit zwei Favoriten. Einer ist der Kulturamtsleiter von Dornbirn, Roland Jörg, der andere ist der Kunstvermittler und Ausstellungsmacher Winfried Nussbaummüller. Roland Jörg war, bevor er in Dornbirn die Kulturszene mitgestaltete, vor vielen Jahren in Bregenz und dann – vor allem in den schwierigen Jahren des Baues der Remise – erfolgreich in Bludenz tätig. Winfried Nussbaummüller hat unter anderem Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst und Kulturaustauschprojekte realisiert und ist maßgeblich für das vielfältige Vermittlungsangebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Kunsthaus Bregenz verantwortlich.
Zur Person
Geboren: 1948 in Warth, aufgewachsen in Lustenau
Ausbildung: Studium Philosophie, Pychologie, Pädagogik, Germanistik
Laufbahn: Pädagoge, Schuldirektor, Schriftsteller, seit 2000 Leiter der Kulturabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung
Publikationen, Stücke: „Nebenschauplätze“, „Säuberungen“ etc.
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