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Neuer Innenminister in spe: Wolfgang Sobotkas Werdegang in der Politik

Mikl-Leitner geht - Sobotka soll ihr als Innenminister nachfolgen
Mikl-Leitner geht - Sobotka soll ihr als Innenminister nachfolgen ©APA/HANS KLAUS TECHT/HERBERT PFARRHOFER
Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Wolfgang Sobotka (ÖVP) auf kommunal- und landespolitischer Ebene tätig. Nun soll er als möglicher neuer Innenminister der scheidenden Johanna Mikl-Leitner nachfolgen.
Aus für die Innenministerin
Mikl-Leitner über das Amt

Von Waidhofen a.d. Ybbs führte der Weg des 60-Jährigen nach St. Pölten – und nun in die Wiener Herrengasse. Zuletzt war Wolfgang Sobotka seit 16. April 1998 NÖ Finanzlandesrat und seit 26. Februar 2009 auch Landeshauptmann-Stellvertreter.

Wolfgang Sobotka seit 1982 in der Politik

Sobotka begann seine politische Tätigkeit 1982 als Gemeinderat in Waidhofen a.d. Ybbs. 1992 wurde er Stadtrat für Finanzen und Fraktionsobmann der ÖVP. Von Jänner 1996 bis April 1998 – als er Landesrat wurde – lenkte er als Bürgermeister die Geschicke seiner Heimatstadt.

Sobotka hat Geschichte (Uni Wien), Violoncello/Musikpädagogik und Musikerziehung (Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien) sowie Dirigieren (Brucknerkonservatorium Linz) studiert. 1976 wurde er AHS-Lehrer. Von 1980 bis 1987 war er Stadtarchivar, ab 1988 Musikschulleiter in Waidhofen a.d. Ybbs. 1987 erhielt Sobotka einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien. Der designierte Minister ist verheiratet und hat sechs Kinder.

Viel Gegenwind für Finanzlandesrat Sobotka

Als Finanzlandesrat gab es für Sobotka lange viel Gegenwind im Zusammenhang mit der Veranlagung der NÖ Wohnbaugelder. Der ÖVP-Politiker sah sich wegen des spekulativen Charakters der Geschäfte sogar mit Rücktrittsaufforderungen konfrontiert – etwa durch die SPÖ im Dezember 2008, die später sogar strafrechtliche Untersuchungen einleiten ließ. In einem Sonderlandtag war das Thema ebenfalls diskutiert worden.

Eine neue Debatte brach Anfang 2010 nach einem Rohbericht des Rechnungshofes aus. Die ÖVP NÖ blieb dabei, dass die Veranlagungen “ein wichtiges Finanzierungsmittel des Landes Niederösterreichs geworden” seien. Sobotka selbst wies die Kritik als “reine politische Angriffe” zurück. Eine Forderung von SPÖ, FPÖ und Grünen nach einem U-Ausschuss im Jahr 2010 wurde von der ÖVP abgelehnt.

Innenminister in spe ist neu in der Bundespolitik

Die Wohnbaugelder sorgten auch im Wahlkampf 2013 für Streit. Die Grünen brachten damals eine Sachverhaltsdarstellung bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ein. Das Verfahren wurde letztlich eingestellt. Im Mai 2013 verabschiedete der NÖ Landtag die 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zu einer risikoaversen Finanzgebarung. In der Herrengasse wartet auf den seit 5. Jänner 60-Jährigen nun erstmals ein Job in der Bundespolitik.

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(apa/red)

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