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Neue Abflugroute für den Flughafen Wien sollte erneut geprüft werden

Abflugroute Liesing geht zu Lasten des Steuerzahlers
Abflugroute Liesing geht zu Lasten des Steuerzahlers ©Vienna Airport
Bürgerinitiativen wünschen sich eine neue Abflugroute mit Rechtskurve, damit Flugzeuge nicht mehr über Liesing starten. Nach den Verhandlungen mit dem Flughafen wird jetzt erneut geprüft. Der Grund: Angeblich geht die neue Route zu Lasten der Steuerzahler.
Flughafen Wien will neue Abflugroute

Die Gespräche um eine neue Abflugroute für den Flughafen Wien geht in die nächste Runde. Laut eines Berichts im Kurier soll jetzt die Schaffung einer Jet- tauglichen Flugroute mit Rechtskurve von der Piste 29, die östlich der Borealis und der Raffinerie vorbeigehen soll, noch einmal geprüft werden. Die Variante, ein dichbesiedeltes Gebiet zu entlasten, sei zwar attraktiv, würde jedoch nur zu Lasten des Steuerzahlers finanzierbar sein.

Laut Kurier sei die Route über Liesing aber nur eine Möglichkeit von vielen, dicht besiedeltem Wiener und niederösterreichischem Gebiet auszuweichen. So würde es bereits ausreichen auch bei Windstille von der Piste 34 zu starten oder Wien und seine Siedlungsachse großräumig im Süden zu umfliegen.

Neue Abflugroute für den Flughafen Wien wird neu geprüft

Die Abflugroute über Liesing würden den Steuerzahler pro Jahr direkte Gesundheitskosten von rund 12 Millionen Euro. Diese Zahl ergibt sich, wenn man die Erhöhung des Erkrankungsrisikos laut den bisher umfangreichsten Studien zu diesem Thema auf die der Fluglärmsituation von 100.000 Betroffenen in Liesing und Perchtoldsdorf umlegt und mit den durchschnittlichen Gesundheitskosten für Herz-Kreislauferkrankungen, Depression und Brustkrebs multipliziert.

Dem gegenüber scheinen die Mehrkosten von rund 100.000 Euro bis 1,2 Millionen Euro, welche den Airlines bzw. deren Passagieren durch das großräumige Umfliegen von Wien und seinen Siedlungsachsen entstehen, geradezu vernachlässigbar, machen diese maximal ein Zehntel davon aus. Die Abflugroute über Liesing entspricht alleine schon deshalb nicht dem von EU und Internationaler Zivilluftfahrt-Organisation geforderten ausgewogenen Ansatz. Auch ein Vergleich mit den Kosten pro Ticket und dem erst im Frühjahr erhöhten Kerosinzuschlag der AUA für Europaflüge zeigt, dass die Kosten für das Umfliegen pro Ticket vernachlässigbar wären. Die Abflugroute für den Flughafen Wien sollte dem Bericht zu Folge demnach noch einml überprüft werden.

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