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Neue Zypern-Gespräche begonnen

Neue Hoffnung für das geteilte Zypern: Fast fünf Jahre nach dem Scheitern eines Plans der Vereinten Nationen zur Beilegung kamen am Mittwoch Spitzenvertreter aus dem türkischen und griechischen Teil der Mittelmeerinsel zu neuen, direkten Gesprächen zusammen.

Die Mittelmeerinsel ist seit 34 Jahren geteilt.

“Es ist ein historischer Moment”, sagte der UNO-Sondervermittler Downer nach einem fast zweistündigen Treffen zwischen dem griechisch-zypriotischen Präsidenten Christofias und dem türkisch-zypriotischen Volksgruppenführer Talat. Christofias und Talat trafen sich in einer von den Vereinten Nationen kontrollierten Zone auf dem ehemaligen Flughafen von Nikosia.

“Wir können eine Lösung bis Jahresende finden”, sagte Talat nach dem Treffen. Der zypriotische Präsident Christofias ergänzte: “Wir wollen jetzt intensiv und konkret reden. Wir wollen wissen, was Sache ist.” Auch UNO-Generalsekretär Ban begrüßte in einem Brief den Beginn der Verhandlungen. “Wir stehen Ihnen bei für einen erfolgreichen Abschluss und die Wiedervereinigung der Insel”, schrieb Ban.

Die beiden Spitzenpolitiker wollen sich erneut am 11. September und danach wieder am 18. September treffen und dabei das schwierige Thema einer neuen Verfassung für die Insel erörtern. Angestrebt wird die Bildung einer Föderation des türkisch-zypriotischen Nordens mit dem griechisch-zypriotischen Süden.

Der Kern des Problems: Die griechisch-zypriotische Seite versteht unter einer Föderation die Umwandlung Zyperns in eine Bundesrepublik mit starker Zentralregierung, die aus zwei Bundesländern bestehen soll, einem türkisch-zypriotischen im Norden und einem griechisch-zypriotischen im Süden. Anders versteht den Begriff Föderation der türkisch-zypriotische Führer Talat. Er sprach von zwei Staaten, die sich politisch völlig gleichgestellt zusammenschließen. Zudem sollten türkische Truppen auf der Insel bleiben.

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