Reisebüros müssen pro Ticket 4,90 Euro plus Mehrwertsteuer zahlen.
Die Lufthansa erhebt seit Juli von Reisebüros in Deutschland, Österreich und der Schweiz für jedes verkaufte Ticket eine Gebühr von 4,90 Euro plus Mehrwertsteuer, um die Vertriebskosten von rund 200 Mio. Euro im Jahr zu halbieren. Das in Europa meistgenutzte Reservierungssystem Amadeus hat die Gebühr bisher selbst geschultert, um nicht Marktanteile zu verlieren. Von Februar an will Amadeus die Kosten aber nicht mehr übernehmen.
“Der Kampf um die Vertriebskosten wird auf dem Rücken der Kunden ausgetragen. Das werden wir nicht akzeptieren”, sagte der Präsident des Geschäftsreiseverbands VDR, Michael Kirnberger. Um die drohenden Mehrkosten abzuwenden, appelliert der VDR an die großen Reisebüroketten und an Lufthansa. Die Fluggesellschaft solle ihr Modell überdenken, die Reisebüros sollten die bereits unterschriebenen Verträge mit Lufthansa zurückweisen, fordert Kirnberger. “Wir glauben an die Chance, dass sich da noch was bewegt. Wir versuchen, die Beteiligten zum Handeln zu bewegen, und werden uns auf die Hinterfüße stellen.”
Zu Jahresbeginn wolle der Verband, dem viele Großunternehmen angehören, Möglichkeiten einer Einigung in einer Gesprächsrunde mit Vertretern von Lufthansa, Reisebüros und Amadeus ausloten. Die mit Amadeus konkurrierenden Systeme Sabre, Worldspan und Galileo haben sich mit Lufthansa bereits geeinigt und bieten die Tickets ohne Aufpreis an. Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, die Fluggesellschaft sei auch an einer Einigung mit Amadeus interessiert. Ansonsten hätten die Kunden die Möglichkeit, über die anderen Systeme zu buchen.
Auch viele Reisebüros wollen die Mehrkosten an die Kunden abwälzen. Ob dies rechtlich zulässig ist, sei noch ungeklärt, sagte Kirnberger. Eine Sprecherin der im Deutschen Reiseverband (DRV) vertretenen Reisebüros sagte, die Entscheidung, ob und in welchem Umfang die Reisebüros die über Amadeus verrechneten Gebühren ihren Kunden in Rechnung stellen, liege beim einzelnen Unternehmen.
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