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Neue Saison, alte Sorgen

Noch sechs Tage für Casino SW Bregenz bis zum Start der neuen Fußballsaison, noch 15 Tage für SC Austria Lustenau und Enjo SCR Altach. Die Probleme der heimischen BL-Klubs sind seit Jahren dieselben.

Die Suche nach neuen potenten Sponsoren beschäftigt die heimischen BL-Vereine Jahr für Jahr. „Es gibt nur eine geringe Anzahl von potenziellen Sponsoren und die finanzieren uns alle”, brachte es Austria-Boss Hubert Nagel auf den Punkt. Somit ist klar: Den großen Geldkuchen müssen sich die Klubs Bregenz, Austria und Altach dritteln. Dennoch lehnen SW-Chef Hans Grill und Nagel weiterhin eine Konzentration aller Kräfte ab. Für Nagel etwa muss sich eine „Nummer eins” auf natürlichem Wege herauskristallisieren. Johannes Engl, Präsident von Aufsteiger Altach, hingegen kann einer Idee eines „FC Vorarlberg” durchaus etwas abgewinnen. „Es darf allerdings keine Fusion passieren, sondern es muss ein eigenständiger Klub, quasi als Firma geführt, sein.” Mit Altach wird Engl den Schritt schon diese Saison vollziehen. Künftig wird sich im Klub eine GesmbH um den Profibetrieb kümmern und der Verein um die Belange des Nachwuchses.

Kopfzerbrechen macht den Klubchefs Jahr für Jahr auch die Österreicherregelung, die heuer auch in die Bundesliga hineinspielt. Bregenz etwa muss mindestens acht Österreicher auf dem Spielbericht stehen haben, um überhaupt in den Genuss der Gelder aus dem “Österreichertopf” zu kommen. Angesichts der 4,5 Mill. Euro, die da auf die Vereine anteilmäßig der Spielminuten aufgeteilt werden, will Grill diese Forderung erfüllen.

In der RedZac-Liga werden 13 Österreicher verlangt, sechs davon dürfen höchstens U-22-Spieler sein. „Eine Regelung für die Jungen ist okay, aber die wirklich guten sind für Bregenz zu teuer. Und wenn wir sie ausgebildet haben, dann werden sie uns weggekauft.” Engl kann dem Grundgedanken durchaus folgen, zumal Altach 19 Österreicher im Kader hat.

Hans Grill: “Wir versuchen aus unseren Fehlern zu lernen. Sportlich wird es schwer, den fünften Vorjahresplatz zu wiederholen, aber wir orientieren uns wieder auf einen Rang zwischen fünf und sieben. Heuer müssen wir acht neue Spieler integrieren. Einige werden noch ein wenig hungern müssen, um das ideale Gewicht zu erlangen.”

Hubert Nagel: “Ich bin stolz, dass wir nun seit zehn Jahren zu den 15 besten Teams in Österreich gehören. Dazu gehört auch, dass wir finanziell ganz klare Richtlinien haben. Wir gehen zwar auch an die Grenzen, aber unsere oberste Maxime lautet: Es muss finanzierbar sein. Sportlich können wir ganz oben stehen, wenn die Neuen einschlagen.”

Johannes Engl: “Wir wollen nicht der Lehrbub sein, sondern qualitativ einen Schritt nach dem anderen tun. Unsere Planung Richtung Erste Liga gibt es schon länger. Das zeigen die vier zweiten Plätze zuvor. Die Saison ist dank neuer Partner abgesichert, finanziell wird es sicher kein Himmelfahrtskommando.”

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