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Neue Runde der Zyperngespräche begonnen

Treffen Clerides-Denktas in der Pufferzone. Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen, lädt Anfang September zu Gesprächen in Paris.

Auf Zypern hat am Dienstag eine neue Gesprächsrunde zur Überwindung der Teilung der Mittelmeerinsel begonnen. Die Führer der griechisch- und türkisch-zypriotischen Volksgruppen, Glafkos Clerides und Rauf Denktas, trafen sich nach Berichten des staatlichen Rundfunks (RIK) in Anwesenheit des Sondervermittlers der Vereinten Nationen, Alvaro de Soto, in der Pufferzone zwischen dem türkisch besetzten Norden und dem von den Inselgriechen kontrollierten Süden der Insel.

Die Gespräche sind bisher ohne erkennbares Ergebnis geblieben. Aus diesem Grund hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, Clerides und Denktas zu einem Treffen am 6. September in Paris eingeladen. Annan will dabei nach Presseberichten sondieren, ob die Vereinten Nationen bis Dezember dieses Jahres einen Lösungsplan vorlegen können.

Zypern ist aussichtsreicher EU-Beitrittskandidat. Eine Entscheidung der EU über eine Aufnahme der Inselrepublik soll im Dezember beim Gipfeltreffen in Kopenhagen getroffen werden.

Die Türkei hat den Nordteil Zyperns 1974 nach einem gescheiterten Putschversuch griechisch-zypriotischer Nationalisten okkupiert. Ankara hat wiederholt mit der Annexion Nordzyperns gedroht, sollte die Europäische Union Zypern als Mitglied aufnehmen. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten 1999 in Helsinki festgelegt, dass eine Lösung des griechisch-türkischen Volksgruppenkonflikts nicht Bedingung für die EU-Mitgliedschaft Zyperns sei. Griechenland hat seinerseits gedroht, die EU-Erweiterung zu blockieren, sollte Zypern nicht bei der nächsten Beitrittsrunde aufgenommen werden.

Während die einschlägigen UNO-Resolutionen die Wiedervereinigung der Insel in Form eines „bikommunalen“ und „bizonalen“ Bundesstaates vorsehen, strebt der „Präsident“ der international nicht anerkannten „Türkischen Republik Nordzypern“, Denktas, eine lose „Konföderation zweier unabhängiger Staaten“ an. Er fordert eine Haltungsänderung der EU, die aufhören müsse, Clerides als rechtmäßigen Repräsentanten der ganzen Insel zu behandeln.

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