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Neue Oper Wien: Spieljahr mit drei Produktionen

"Baal" ist eine der Aufführungen der Neuen Oper Wien.
"Baal" ist eine der Aufführungen der Neuen Oper Wien. ©Neue Oper Wien
Die Neue Oper Wien geht mit drei Produktionen ins neue Spieljahr. An ungewöhnlichen Spielorten wie dem Semperdepot und der Ankerbrotfabrik werden "Mass", "Gramma" und "Baal" gezeigt.

Mit drei Produktionen begeht die Neue Oper Wien ihr heuriges Spieljahr. Den Auftakt macht Leonard Bernsteins “Mass” im April. Darauf folgen dann im September und Oktober Jose Maria Sanchez-Verdus “Gramma” als Österreichische Erstaufführung und Friedrich Cerhas “Baal”, wie Intendant Walter Kobera am Freitag in einer Pressekonferenz ankündigte. “Wir beschäftigen uns mit Ritual und Konvention”, suchte der Musiktheatermacher dabei nach dem roten Faden, der die drei Werke verbindet.

Gemeinsam mit dem Osterklang bringt die Neue Oper Wien die Koproduktion von Bernsteins “Mass” ins Semperdepot, wobei hier bereits sämtliche Vorstellungen ausverkauft seien, unterstrich Kobera. Als Auftragswerk von Jackie Kennedy vor 40 Jahren uraufgeführt, zeigt es im Rahmen der katholischen Liturgie die Hauptfigur des Zelebranten in der Glaubenskrise.

Adi Hirschal für die Neue Oper Wien

Im September folgt die österreichische Erstaufführung “Gramma” von Jose Maria Sanchez-Verdu. Der junge Spanier beschäftigt sich in mehreren Szenen mit dem Text als solches und greift auf Schriften von Ovid, Augustinus oder Dante zurück. Adi Hirschal wird dabei für die Neue Oper Wien die Rolle des Sprechers übernehmen. “Das ist kein Aufbruch zu neuen Ufern”, untermauerte dieser bei der Pressekonferenz sein Ansinnen, auch weiterhin im angestammten Theaterbereich tätig zu bleiben.

Und schließlich kommt auch das heurige Geburtstagskind Friedrich Cerha, der am 17. Februar seinen 85. Geburtstag begangen hat, zu Ehren. So wird von der Neuen Oper Wien sein monumentales Musiktheaterwerk “Baal” aufgeführt. “Es wird sonst von keinem einzigen Veranstalter in Österreich oder Europa irgendein Musiktheaterwerk von Friedrich Cerha aufgeführt”, wunderte sich Kobera über die Minderschätzung dieser Seite des Cerha’schen Schaffens trotz aller Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr. Aufgeführt wird die Brecht-Bearbeitung des Komponisten-Doyens in der Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten – ein Standort, den man bei der Vorjahresproduktion “Campiello” entdeckt hat und von dem man nun nicht mehr lassen will.

In Summe sei man mit einer Auslastung von 98 Prozent im Vorjahr gut unterwegs, so Kobera. Außerdem habe man seit 2005 immerhin sieben Uraufführungen auf die Beine gestellt, immerhin fünf davon komponiert von Österreichern – eine Werbung um verlässliche Subventionszusagen.

“Mass” von Leonard Bernstein am 17., 19., 22. und 25. April im Semperdepot Wien.

“Gramma” von Jose Maria Sanchez Verdu am 6., 9., 10. und 11. September im Semperdepot.

“Baal” von Friedrich Cerha am 29. September und 2., 7. und 8. Oktober in der Ankerbrotfabrik Wien-Favoriten

Nähere Infos unter www.neueoperwien.at

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