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Neue Initiative CALL4Europe sammelt Lösungen für Europa

Ex-EU-Kommissar Franz Fischler ist Jury-Mitglied
Ex-EU-Kommissar Franz Fischler ist Jury-Mitglied
Flüchtlingskatastrophen, hohe Arbeitslosigkeit und Innovationsschwäche - Europa braucht Lösungen.

Auf “Impulse” für die Europäische Union hofft nun Franz Fischler (ÖVP), der frühere EU-Kommissar und Jury-Mitglied der neuen Initiative CALL4Europe. Dort können laut Kampagne bis 18. Oktober 2015 Projekte eingereicht werden, die “aktuelle und zukünftige Herausforderungen Europas bearbeiten”.

Wachsende Überalterung

Diese seien im Moment vor allem im sozialen Bereich, konstatierte Fischler jüngst gegenüber der APA und nannte Beispiele wie die “Flüchtlingsfrage”, die “hohe Jugendarbeitslosigkeit” oder die “wachsende Überalterung der Bevölkerung”. Aber auch die Innovationsschwäche in einigen Teilen Europas müssen dem langjährige EU- Agrarkommissar zufolge thematisiert werden: Die Wissenschafter in der EU seien zwar “ausgewiesene Grundlagenforscher”, wenn es aber darum gehe, “Forschungsergebnisse in konkrete Businessmodelle” umzuwandeln, gebe es in “Europa wesentlich größere Schwächen als in den USA”.

“Bessere Wege finden”

Zudem fordert Fischler, die EU müsse “bessere Wege finden um die breite Bevölkerung stärker am politischen Geschehen zu beteiligen”. Der Präsident des Europäischen Forums Alpbach sieht deshalb Projekte im Bereich der Kommunikation für unabdingbar. “Solange wir den Menschen die Europäische Union kommunizieren als wäre sie eine Art 29. Mitgliedsstaat, schrammen wir meilenweit an dem vorbei, um was es geht”, sagte Fischer mit Blick auf die wachsende Europaskepsis.

“Lautstärke erzeugen”

Fischler will bei der Auswahl der Projekte vor allem auf die Qualität schauen. “Es geht nicht darum, nur Lautstärke in der Öffentlichkeit zu erzeugen, sondern es geht darum, sich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen”, betonte Fischler. Die Ideen dürften nicht der “25. Aufguss von ein und derselben Sache” sein, sie müssten “innovativ”, “realisierbar” und vor allem in “anderen Ländern der EU” umsetzbar sein.

20 Projekte vorgestellt

Dass die Ideen im Rahmen des Forum Alpbachs diskutiert werden, kann sich Fischler “sehr gut vorstellen”. Schon heuer werden bei den Gesundheitsgesprächen 20 Projekte vorgestellt, die unter 200 Einreichungen aus ganz Europa ausgewählt wurden. “So gesehen würden sich da einige Anbindungspunkte zeigen, die wir auch in Alpbach wahrnehmen könnten”, sagte der Alpbach-Präsident.

Die Ideen können bis zum 18. Oktober 2015 auf der Plattform für gesellschaftspolitische Projektezum Crowdfunding eingereicht werden. Eine Jury, in der neben Fischler auch Wolfgang Petritsch, ehemaliger Botschafter und Hoher Repräsentant der EU in Bosnien-Herzegowina, die frühere Nationalratsabgeordnete Heide Schmidt (LIF) sowie Ex-Europaparlamentarier Johannes Voggenhuber (Grüne) sitzen, entscheidet dann über eine Verdoppelung der finanziellen Mittel. Dafür stehen in Summe 100.000 Euro zur Verfügung, maximal 20.000 Euro können pro Projekt verteilt werden. (APA)

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