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Neue Hinweise auf Waffenschmuggel mit "Arctic Sea"

Einer der Festgenommenen
Einer der Festgenommenen ©APA (epa)
Im mysteriösen Fall des von Russland vor Westafrika beschlagnahmten finnischen Frachters "Artic Sea" gibt es Hinweise auf möglichen Waffenschmuggel. Unter Berufung auf russische Geheimdienstquellen berichtet die Zeitung "Moskowski Komsomolez", das mit Holz beladene Schiff habe auch Waffen an Bord gehabt. Die Piraten seien Kriminelle, die vom Geheimdienst eines EU-Landes angeheuert worden seien.

Militärexperten der EU und Russlands hatten immer wieder den Verdacht geäußert, dass an Bord des Frachters auch Waffen – vermutlich Marschflugkörper aus Sowjetzeiten – geschmuggelt worden seien. Moskaus NATO-Botschafter Dmitri Rogosin hatte aber in Brüssel betont, dass Russland selbst keine Waffen auf der “Arctic Sea” transportiert habe. “Sollten die Finnen noch Flügelraketen zu dem Holz dazugeladen haben, dann wäre das ihre Sache”, sagte Rogosin gegenüber dem “Spiegel”.

Der Fall der drei Wochen lang verschollen geglaubten “Arctic Sea” hatte einen wohl einmaligen Einsatz von Geheimdiensten aus 20 Ländern ausgelöst. Beim Wiederauffinden des Frachters vor gut einer Woche hatte auch die NATO auf Bitten Russlands geholfen. Russland hatte mehrere Kriegsschiffe in Bewegung gesetzt, um die 15 russischen Seeleute aus der Gewalt der Entführer zu befreien.

Die russische Zeitung “Kommersant” berichtete, dass auch die estnischen Behörden ermitteln. Sechs der mutmaßlichen Seeräuber lebten zuletzt in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Die Verdächtigen gaben an, als Umweltschützer vor der schwedischen Küste unterwegs gewesen zu sein, als sie am 24. Juli in Seenot von der “Arctic Sea” gerettet worden seien. Dagegen wirft Russland ihnen vor, nach einem bewaffneten Überfall Lösegeld gefordert zu haben.

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