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Neue Friedenshoffnung in Nordirland

In Nordirland hat am Montag die Aufnahme neuer Verhandlungen Hoffnungen auf eine dauerhafte Wiederbelebung des ins Stocken geratenen Friedensprozesses geweckt.

Ziel sei die Rückkehr zu einer gemeinsamen protestantisch-katholischen Selbstverwaltung des Landesteils, hieß es in britischen Regierungskreisen. Gastgeber der Gespräche von Vertretern der wichtigsten politischen Gruppierungen der Provinz sind der britische Nordirland-Minister Peter Hain und der Außenminister der Republik Irland, Dermot Ahern.

Eine gemeinsame Regionalverwaltung in Belfast war zunächst durch das Friedensabkommen von 1998 möglich geworden, jedoch vor mehr als drei Jahren im Streit über einen angeblichen Spionagering im damaligen Nordirland-Parlament wieder aufgelöst worden. Für einen Neubeginn hatten sich der britische Premierminister Tony Blair und sein irischer Amtskollege Bertie Ahern eingesetzt, nachdem die katholische Untergrundorganisation IRA im Juli vergangenen Jahres ihren bewaffneten Kampf für eine Abspaltung von Großbritannien für beendet erklärt hatte. Unabhängige Experten bescheinigten inzwischen, dass die IRA ihre Waffen zerstört habe.

Zum Beginn der neuen Gesprächsrunde lagen die Positionen der pro-britischen radikalen Protestanten-Partei DUP und der Sinn Fein-Partei, die als politischer Flügel der IRA gilt, nach Angaben von Beobachtern jedoch noch weit auseinander. Dennoch gebe es „für keine der Parteien irgendeinen Grund, nicht über die künftige Politik in Nordirland zu verhandeln“, erklärte Hain.

„Der Terrorismus ist von der IRA beendet worden“, sagte der Minister. Allerdings sei er „unglücklich“, dass es noch kleinere paramilitärische Gruppen bei den pro-britischen Loyalisten ebenso wie bei einer Fraktion von Abspaltungsbefürwortern gebe. Außenminister Ahern erklärte, die politischen Gruppierungen müssten bei den Verhandlungen über eine neue Selbstverwaltung ihre Fähigkeit zur Führung Nordirlands unter Beweis stellen.

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