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Neue Erkenntnisse über Vorarlbergs MaturantInnen

Mitte Mai 2019 hat die IV Vorarlberg gemeinsam mit dem Land Vorarlberg und der Wirtschaftskammer die Ergebnisse der Maturantenbefragung 2019 präsentiert. Es gab aufschlussreiche Einschätzungen von über 70 Prozent aller MaturantInnen Vorarlbergs.

An der im Februar und März 2019 durchgeführten Studie beteiligten sich insgesamt 1377 MaturantInnen. „Dies entspricht einer sehr beachtlichen Rücklaufquote von 71,46 Prozent, die Ergebnisse sind daher sehr repräsentativ“, so Mathias Burtscher, Geschäftsführer der IV Vorarlberg. Die 36 detaillierten Fragen hatten den Fokus in drei Teilbereichen auf Schul- und bildungsrelevante Ergebnisse, Entscheidungsfindung betreffend Arbeitsleben und Wirtschaft an Schulen sowie Antworten zum Arbeits- und Wirtschaftsstandort und Erfordernisse für den Standort sowie zur EU/Globalisierung.

Zufrieden mit Schule und Lehrer

Erfreulich ist vor allem die hohe Akzeptanz und Zufriedenheit, welche die Schulen im Land Vorarlberg genießen. Die aktuelle Befragung zeigt, dass 75 Prozent der MaturantInnen mit ihrer Schule „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“ sind. „Das ist vor allem auch unseren engagierten DirektorInnen sowie dem motivierten Lehrkörper zu verdanken, die im Sinne unserer Kinder wertvolle und wichtige Arbeit leisten“, ist Landesrätin Barbara Schöbi-Fink überzeugt.

Auffällig bei der diesjährigen Befragung ist, dass heuer noch 22 Prozent der befragten MaturantInnen unschlüssig sind, welche weitere Ausbildung oder welchen Beruf sie nach der Matura bzw. nach dem Wehrdienst/Zivildienst wählen. Ein genauer Blick zeigt, dass der Wunsch der Jugendlichen zur Weiterbildung nach der Matura an einer Universität heuer bei 36 Prozent liegt. Neun Prozent der Vorarlberger MaturantInnen wollen an eine Fachhochschule. Als Studienwunsch an Universitäten haben die Naturwissenschaften erstmals die Wirtschaftswissenschaften überholt. An dritter Stelle werden Medizin und an vierter Stelle Geistes- und Sozialwissenschaften genannt. Die vielen Bemühungen im Land, um für die MINT-Fächer zu sensibilisieren, lassen auf mehr Fachkräfte hoffen, die in Vorarlberg auch dringend gebraucht werden.

Vereinbarkeit Familie/Beruf

Die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf ist den MaturantInnen im Hinblick auf ihr zukünftiges Arbeitsleben am wichtigsten. An zweiter Stelle steht das Arbeitsklima und Arbeitsumfeld und mit etwas Abstand auf dem dritten Platz die Arbeitsplatzsicherheit. Erst auf dem vierten Platz folgt das „hohe Einkommen“. Besonders „spannend“ bezeichnet WKV-Direktor Christoph Jenny in diesem Zusammenhang den Unterschied bei der Einschätzung nach Geschlecht: „Während bei der Einschätzung zur Vereinbarkeit und beim Arbeitsklima wenig Unterschiede zu sehen sind, werden die Arbeitsplatzsicherheit und die berufliche Herausforderung von den weiblichen Maturantinnen deutlich wichtiger eingeschätzt. Die männlichen Maturanten hingegen bewerten das ‚hohe Einkommen‘ deutlich höher.“

Große Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Bei allen Schulformen werden die Chancen am Arbeitsmarkt aktuell deutlich besser als jene vor fünf Jahren eingeschätzt. 36 Prozent rechnen sich „sehr gute“ Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus, das sind 10 Prozent mehr als 2014. Weitere 42 Prozent rechnen sich „eher gute“ Chancen aus. Besonders positiv stechen die HTL-, HL Tourismus- und BAfEP-AbsolventInnen hervor. „Die Stimmung der MaturantInnen zu den eigenen Chancen am Arbeitsmarkt ist so gut wie nie. Das hängt sicherlich mit der guten Entwicklung der heimischen Wirtschaft in den letzten Jahren zusammen“, analysiert IV-Vorarlberg-­Geschäftsführer Mathias Burtscher.

Erstmals haben die MaturantInnen das Bundesland Vorarlberg im Schulnotensystem beurteilt. Daraus ergibt sich laut IV-GF Burtscher ein ambivalentes Bild: „Am besten schneidet das Gesundheitsangebot ab, am schlechtesten die Ausgehmöglichkeiten. Unter den Top-3 sind auch die Bewertung zum öffentlichen Verkehr und die Einstellung zu Arbeit und Leistung in Vorarlberg. Unter die Flop-3 fallen der offene Geist und die Infrastruktur an den Bildungseinrichtungen – wie WLAN oder Tablets.“ In den letzten Jahren – und in Zukunft voraussichtlich noch stärker – gibt es den Trend, wonach gerade jüngere und qualifizierte Leute vermehrt in dynamische und städtische bzw. urbane Orte ziehen. Eine knappe Mehrheit (46 Prozent) ist der Meinung, dass sich auch Vorarlberg („ja“ und „eher ja“) städtisch/urban entwickeln soll. 45 Prozent sehen das nicht so („nein“ oder „eher nein“), zehn Prozent haben dazu keine Meinung. Auch dieser Frage gilt es laut IV-Geschäftsführer Mathias Burtscher noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken, damit junge motivierte und gut qualifizierte Menschen gerne in Vorarlberg sind oder nach Vorarlberg zurück-)kommen.

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