Bucklew hatte sich mit Hinweis auf seine gesundheitliche Verfassung juristisch gegen die Verabreichung der Giftspritze gewehrt. Der Entscheidung des Richters Samuel Alito gingen dramatische Stunden voraus: Die geplante Exekution war nur Stunden zuvor von einem Bezirksgericht ausgesetzt worden. Doch etwa eine Stunde vor dem Vollstreckungstermin hoben Richter diese Entscheidung wieder auf, berichteten Lokalmedien.
Der Hinrichtungsbefehl für Russell bleibt nach Angaben von NBC bis Donnerstag, 00.01 Uhr (Ortszeit), in Kraft. Russell könnte also theoretisch jederzeit hingerichtet werden, wenn alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft sind.
“Grausame und ungewöhnliche Bestrafung”
Russells Anwälte argumentierten, die Giftspritze könnte einen Wirkstoff enthalten, der bei ihm einen Todeskampf mit schlimmen Qualen auslöse. Nach Angaben seiner Anwälte muss der 46-jährige Bucklew wegen einer angeborenen Krankheit eine Hirnblutung und extrem starke Schmerzen fürchten. Eine “grausame und ungewöhnliche Bestrafung” sei per US-Verfassung aber verboten.
Buckkew verlangte, dass seine Hinrichtung in der Vollzugsanstalt Bonne Terre per Video aufgezeichnet wird – doch das wurde nicht erlaubt. Auch erfuhren seine Anwälte nicht, welches Mittel der Staat im einspritzen lassen will – und woher der Stoff kommt. Die Behörden verweigern die Auskunft.
Qualvolle Exekution Ende April
Russell hatte 1996 den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Freundin erschossen und die 21-Jährige dann entführt und vergewaltigt. Er sagt, er bereue die Tat. Die Mutter des Mordopfers zeigte sich über den Aufschub verärgert. “Ich bin nicht begeistert”, sagte sie NBC.
Sein Fall hatte nach einer besonders qualvollen Exekution eines Mannes Ende April in Oklahoma für Aufsehen gesorgt. Der Todeskandidat starb erst nach 43 Minuten an einem Herzinfarkt.
Giftmischungen aus obskuren Quellen
Hintergrund der Auseinandersetzungen sind Nachschubprobleme der USA bei den zur Tötung eingesetzten Mitteln. Die europäischen Hersteller der Chemikalien weigern sich, sie für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Eine Reihe von US-Staaten greift jetzt auf neue Mischungen aus obskuren Quellen zurück, über die sie sich ausschweigen.
(APA/dpa)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.