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Nepal: Waffenruhe der Maoisten-Rebellen

Die maoistischen Rebellen in Nepal haben einen Tag vor dem ersten Zusammenkommen des von König Gyanendra wieder eingesetzten Parlaments eine einseitige Waffenruhe ausgerufen.

Sie solle für drei Monate gelten, hieß es in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung der Rebellen. Zuvor hatten die Maoisten eine Blockade von Kathmandu und anderer Bezirkshauptstädte aufgehoben.

Die Rebellen seien damit einem Aufruf des designierten neuen Regierungschefs, des dreimaligen früheren Ministerpräsidenten Girija Prasad Koirala, nachgekommen, berichtete „eKanitpur“ weiter. Koirala, auf den sich die Oppositionsparteien am Dienstag als Kandidat für den Posten des Regierungschefs verständigt hatten, habe den Maoisten zugesagt, dass das Parlament die Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung zu einer seiner Hauptaufgaben machen werde.

Nach wochenlangen Massenprotesten hatte sich der autoritär regierende König Gyanendra am Montag dem Druck der Straße gebeugt und die Wiedereinsetzung des vor vier Jahren aufgelösten Parlaments angekündigt. Am Freitag soll in Nepal das erste Mal seit vier Jahren wieder das Parlament tagen.

Im vergangenen Jahr hatte Gyanendra die gesamte Macht an sich gerissen und den Notstand ausgerufen. Nach wochenlangen Protesten der Opposition gab der Monarch Anfang der Woche nach. Die maoistischen Rebellen bezeichneten die Zugeständnisse der Königs jedoch als Augenwischerei. Die Gruppe kämpft seit 1996 gegen die Monarchie. Dabei kamen mindestens 13.000 Menschen ums Leben.

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