Eine aktuelle Anfragebeantwortung von Bildungslandesrätin Schöbi-Fink an NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht unterstreiche den drohenden Lehrermangel: „Die Altersstruktur der Vorarlberger Lehrerschaft ist problematisch. 40 Prozent aller Lehrkräfte in Vorarlberg Pflichtschulen sind über 50 Jahre alt. Diese werden in den nächsten Jahren nach und nach in Pension gehen. Insbesondere im Bereich der Mittelschulen kommen zu wenige Junglehrer nach, um die Lücke zu schließen“, schildert Scheffknecht die Problematik der Entwicklung.
Pensionierungswelle
„Die Landesregierung bewegt sich hier mit großen Schritten in Richtung „Mangelverwaltung“. Das belegt Scheffknecht dadurch, dass immer häufiger auf nicht entsprechend qualifiziertes Personal zurückgegriffen wird, um die offenen Lehrerstellen zu besetzen.
„Wenn das bereits heute der Fall ist, müssen wir für die Pensionierungswelle der kommenden zehn bis 15 Jahre mit dem Schlimmsten rechnen“, ist die NEOS-Landessprecherin alarmiert über die Kurzsichtigkeit der Landesregierung.
Ungenügende Qualifizierung
Insbesondere bei den Qualifikationen der Lehrkräfte sieht Scheffknecht eine Vertuschungsaktion von Landesrätin Schöbi-Fink: „Von 76 neuen Lehrkräften in Vorarlbergs Volksschulen haben dieses Jahr nur 32 einen Abschluss in der „Lehramtsausbildung Volksschule“. Der Rest sind teilweise ausgebildete Mittelschullehrer, Universitätsabsolventen, aber auch Kindergartenpädagogen und Absolventen von heilpädagogischen Lehranstalten.
Auch wenn einige dieser Lehrkräfte wichtige Qualifikationen mitbringen, wird hier ein Mangel an spezifisch qualifizierten Lehrkräften vertuscht. Denn insbesondere Mittelschullehrer und Universitätsabsolventen sind nicht ausreichend für die pädagogischen Herausforderungen in den Volksschulen ausgebildet.“ Auch in der Mittelschule verfügen von den 116 Neulehrer nur 66 über die entsprechende „Lehramtsausbildung NMS“.
Zahl der offenen Lehrstellen
Die Landesregierung spiele auch bei der Zahl der offenen Lehrerstellen mit verdeckten Karten. Zwar könnten die von Bundesseite bereitgestellten Stellen gefüllt werden, doch die Zahl der zusätzlich zum Bundeskontingent bereitgestellten Lehrerstellen von Landesseite werde nicht bekannt gegeben.
“Der Verdacht liegt nahe, dass hier kontinuierlich die Zahl der Landesstellen zurückgefahren wird, weil zu wenig Personal da ist“, erläutert Sabine Scheffknecht das Versteckspiel von Landesrätin Schöbi-Fink.
PH Feldkirch
Für Scheffknecht liegt einer der Hauptgründe für die fehlenden Junglehrer unter anderem am Umgang der Landesregierung mit der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch. „Die Studierenden im Bereich der Mittelschulen müssen für einen großen Teil der Fächer zwischen Innsbruck und Feldkirch pendeln. Darunter leidet der gesamte Studienstandort. Hier muss das Land Vorarlberg endlich Maßnahmen zur Attraktivierung setzen.
Aber auch danach müssen die Schulen in Vorarlberg als Arbeitsort attraktiv bleiben“, fordert Scheffknecht wichtige Investitionen in die Zukunft der Bildung in Vorarlberg.
(red)
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