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Neos fordern Teststrategie für Vorarlberg

Die Neos fordern eine Teststrategie für Vorarlberg.
Die Neos fordern eine Teststrategie für Vorarlberg. ©Steurer
"Nur mit einer praktikablen Teststrategie kann verhindert werden, dass das Virus beim Hochfahren des öffentlichen Lebens exponentiell verbreitet wird und das Land wieder in einen erneuten Lockdown geführt werden muss", heißt es in einer Aussendung der Partei.

Um die Verbreitung des SARS-CoV-2 Virus einzudämmen war es notwendig und wichtig, drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu ergreifen, so Johannes Gasser (Neos). Jetzt gehe es aber um einen Plan des "Hinauffahrens", um damit Schritt für Schritt zurück zur Normalität gelangen. Dafür seien begleitende Maßnahmen notwendig, denn es gilt eine zweite Welle an Infektionen mit allen Mitteln zu verhindern und gleichzeitig wieder so viel Freiheit wie möglich zu gewinnen. Entscheidend werde hierbei aber vor allem auch eine wirkungsvolle Teststrategie sein, ist sich Gasser sicher. Dabei brauche es eine Kombination aus PCR-Tests, die direkt nach dem Erbgut von SARS-CoV-2 suchen, und verlässlichen Antikörper-Tests.

Teststrategie für Vorarlberg

"Ohne systematische Teststrategie kann das Hochfahren des Landes zur Glückssache werden, da ein erneutes Aufflammen des Infektionsgeschehens zu spät erkannt werden könnte", sagt Johannes Gasser. Systematische Testungen bedeuten dabei, dass es bei Neuinfektionen in dazu passenden Orten, aber auch bestimmten und sozialen Milieus, Clustern Testungen gibt, um neue Infektionsherde rasch zu erkennen. Daten müssen dabei sofort und in Echtzeit erfasst werden. Hinterlegte Algorithmen können daraufhin erkennen, wo ein Handlungsbedarf besteht. So könnte man regional und zielgruppenspezifisch eingreifen und Maßnahmen setzen, um ein zweites Ausbrechen der Krankheit abzugrenzen, ohne die gesamte Gesellschaft nochmals "herunterzufahren".

Um möglichst viele Erkenntnisse über das gesamte Infektionsgeschehen zu bekommen, sei es sowohl notwendig das soziale Umfeld infizierter Personen zu testen als auch mit Zufallsstichproben in der Bevölkerung zu operieren.

Kapazitäten ausbauen und effizienter nutzen

Die NEOS schlagen folgende Teststrategie vor:

  • Zufallsstichproben innerhalb der Gesamtbevölkerung, sowohl hinsichtlich PCR-Tests (akute Infektionen) als auch Antikörpertests (Prävalenz).
  • Bei neu auftretenden Infektionen im sozialen Lebensumfeld infizierter Personen gezielt Testungen vornehmen, um schnell und effektiv Ausbreitungsmuster und "Infektionscluster" zu bestimmen und für diese Cluster spezifische Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Infektionen veranlassen zu können.
  • Präsymptomatische und asymptotische Fälle bei Testungen gleichermaßen mitzudenken und einzubeziehen

1.000 Tests täglich wurden nie erreicht

Eine funktionierende Teststrategie braucht laut Neos aber vor allem auch zwei Dinge: umfangreiche Testkapazitäten und Daten. Die Testkapazitäten wurden in Vorarlberg zwar leicht erhöht, die verfügbaren Kapazitäten seien bisweilen aber noch immer bei weitem nicht ausgenutzt. Die von der Landesregierung anvisierten 1.000 Tests täglich wurden nie erreicht. Auch die Aussage, dass Vorarlberg bei den Testungen an der Spitze ist, sind laut Gasser widerlegt. Daher fordert die Partei sowohl Maßnahmen hinsichtlich der Ausweitung der Testkapazitäten als auch zur effektiveren Nutzung der Daten:

  • Maßnahmen zur Ausweitung der Testkapazitäten, insbesondere die bessere Nutzung privater Testkapazitäten, zur Verfolgung einer landesweiten Strategie.
  • Für alle durchgeführten Tests werden ergänzende epidemiologisch relevante Parameter (Geburtsjahr, Wohnort und -situation, Geschlecht, wichtige Grunderkrankungen, Raucherstatus, Größe, Gewicht, Bildung und Einkommen) erfasst.

(Red.)

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