Vorarlbergs Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Christian Ortner, Chefredakteur der “Vorarlberger Nachrichten”, übergaben die Petition am Dienstag im Bundeskanzleramt an Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Umweltminister Niki Berlakovich (V).
Anti-Atom: Vorarlberger besorgt über grenznahe AKW
Vorarlberg sieht sich durch den Betrieb von grenznahen Atomkraftwerken in seiner Sicherheit bedroht. Besondere Sorge bereiten den Vorarlbergern die Anlagen in Beznau (Kanton Aargau) sowie in Gundremmingen (Bayern), weil sie teilweise bereits in den 1960er Jahren errichtet wurden. Massive Bedenken hat man auch in Hinblick auf ein mögliches Atommüll-Endlager in Benken (Kanton Zürich), rund 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Die Schweiz prüft derzeit geeignete Standorte für das Lager.
Anti-Atom-Aktion der “Vorarlberger Nachrichten”
Die Aktion gegen die Kernkraft unter Schirmherrschaft der Anti-Atom-Aktivistin Hildegard Breiner wurde Mitte März 2011 gestartet und in den “Vorarlberger Nachrichten” beworben. Knapp 90.000 der 370.500 Vorarlberger, darunter laut “VN” überdurchschnittlich viele Jugendliche, unterzeichneten. Gefordert wird der Ausstieg aller europäischen Länder aus der Atomkraft (Die genauen Forderungen, siehe: “Vorarlberger fordern Atom-Ausstieg”), ebenso die Abschaltung von alten Hochrisiko-Reaktoren in Europa sowie der Ausbau erneuerbarer Energien. Über 87.000 Unterschriften gingen im Vorarlberger Medienhaus ein, rund 3.000 gaben Bürger im Landhaus ab.
Anti-Atom: “Diese Stimmen werden sicher gehört”
Bundeskanzler Faymann bedankte sich bei den Unterstützern der Aktion. “Diese Stimmen werden in der Schweiz und in Deutschland sicher gehört. Und je lauter wir unseren Standpunkt vertreten und unsere Argumente vorbringen, desto deutlicher hören sie uns”, war Faymann überzeugt. Er werde sich weiter auf allen Ebenen gegen den Ausbau der Kernenergie und für einen Atom-Ausstieg einsetzen, warnte aber davor, die Atomlobby zu unterschätzen.
Landeshauptmann Sausgruber wertete die Unterschriften als “deutliches Signal” und wichtig für die Meinungsbildung. Da in der Schweiz solche Angelegenheiten per Volksentscheid geregelt würden, sei eine öffentliche Argumentation von großer Bedeutung, so Sausgruber. Auch in Deutschland finde derzeit in der Öffentlichkeit eine intensive Diskussion über den Ausstieg statt. “Als Nachbarn müssen wir uns melden”, betonte er. (APA)
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