Nach Angaben der römischen Tageszeitung La Repubblica (Mittwoch-Ausgabe) lagen 6.000 Tonnen Müll auf den Straßen. In mehreren Gemeinden blieben Märkte und Ämter geschlossen. Hunderte von Bürgern demonstrierten gegen die Notstandslage. Grund des Debakels: Es gibt nicht genügend Müllverbrennungs-Anlagen in der Region. Wir sind im Kriegszustand, empörte sich ein Bürgermeister im Raum von Neapel.
So kann man einfach nicht mehr weiterleben, ärgert sich ein anderer Bürgermeister. Qualm und beißender Rauch liegt über den betroffenen Gemeinden. Schon geht die Sorge um, die Müllplage könnte die demnächst erwarteten Touristen vertreiben. Völlig rätselhaft sei es zudem, dass in Neapel selbst der Abfall nach wie vor weggeräumt wird. Bereits vor zwei Jahren hatte es einen ähnlichen Ausnahmezustand in der Region gegeben, der Wochen lang dauerte.
Der Raum Neapel, in dem zwei Millionen Menschen leben, leidet seit Jahren unter Problemen bei der Abfallentsorgung. Das hat inzwischen die Mafia ausgenützt, um illegale Deponien zu errichten. Italien produziert nach Angaben von Umweltschützern mit 1,3 Kilogramm pro Kopf und Tag mehr Müll als der EU-Durchschnitt. Auch das Recycling wird deutlich weniger gefördert als in anderen europäischen Ländern.
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