AA

"Nächstes Jahr über Ostern in Jerusalem"

Feldkirch - Über 1900 Vorarlberger pilgern Jahr für Jahr auf biblischen Spuren. "Nächstes Jahr feiern wir Ostern in Jerusalem." Anita Abfalterer hat sich’s schon dick eingetragen in den Kalender.

Dass sie eine Reisegruppe zusammenkriegt, darum sorgt sich die Leiterin der Feldkircher Pilgerfahrten nicht. Vorarlbergs Israelreisende sind eine verschworene Gemeinschaft. Sie fahren immer wieder hin. Anita war „schon acht Mal im Heiligen Land“.

Was zieht sie hin? „Ein Gefühl, als ob ich heimkomm.“ Sie überlegt nicht lang. „Alles, was wir sonst nur aus den Evangelien kennen, ist dort so greifbar.“ Man geht durch die Via Dolorosa, durch die Jesus sein Kreuz trug, steigt auf den Mosesberg oder verweilt in Gethsemane.

Und hat nie Angst dabei? Bei all den Anschlägen? Da schüttelt sie vehement den Kopf. Klar kommen immer wieder Anfragen. „Aber einer Pilgergruppe ist noch nie was passiert.“ Und „es kriselt dort unten schon seit 2000 Jahren“.

Nachrichten auf Abruf

Im Übrigen – sie wählt eine Nummer am Handy, und wenig später sagt eine männliche Stimme: „Shalom, hier spricht Jerusalem, heute ist Mittwoch, der 4. April 2007.“ Es folgen Israel-Nachrichten auf Abruf, falls einen die Lage in Nahost wieder mal zweifeln lässt.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen werden dennoch auch in diesem Jahr die Osterfeiern in Jerusalem begleiten. Weil Orthodoxe, Katholiken, Protestanten und Altorientalen heuer ausnahmsweise gleichzeitig feiern werden, haben die israelischen Behörden mit Zehntausenden von Pilgern gerechnet. Die traditionellen Feiern der Osternacht finden in der Jerusalemer Grabeskirche nach altem Brauch bereits am Karsamstag statt.

Doch sei es unmöglich, allen Besuchern unkontrollierten Zutritt zu gewähren, sagte der Verantwortliche der Stadt für die Religionsgemeinschaften, Mordechai Levy. Daher wurden heuer Eintrittstickets ausgegeben, um das Fest der Auferstehung vor Ort mitzuerleben. Anita Abfalterer wird heuer noch am Fernseher dabei sein. Aber „nächstes Jahr sind wir zu Ostern im Heiligen Land.“

ZUR PERSON

Anita Abfalterer Beruf: Reisebüroleiterin Geboren: 1958 in Feldkirch Familie: verheiratet, zwei Kinder Ausbildung: Handelsschule, seit 16 Jahren im Reisebüro Lieblingsreise: Israel, „Ich war schon acht Mal im Heiligen Land.“

Vorarlberger über die man spricht

ANITA ABFALTERER

REISEBÜROLEITERIN

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • "Nächstes Jahr über Ostern in Jerusalem"