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NATO-Gipfel - Proteste in Straßburg eskalieren

Die gewaltsamen Proteste gegen den NATO-Gipfel in Straßburg sind am Samstag eskaliert. Wie AFP-Reporter beobachteten, setzten zumeist schwarz gekleidete und vermummte Gipfelgegner am Samstag den Posten der französischen Polizei an der Europabrücke in Brand und zertrümmerten die Fenster. Außerdem rissen sie französische Fahnen ab.

Der Polizeiposten war zu diesem Zeitpunkt unbesetzt, kein Beamter war zu sehen.

Mindestens zwei Demonstranten sollen durch den massiven Einsatz von Tränengas verletzt worden sein. Eine Gruppe von rund 20 Demonstranten drang in eine Tankstelle ein und plünderte Dosen mit Bier. Außerdem warfen sie einen Computer-Bildschirm auf die Straße.

Auf der deutschen Rhein-Seite warteten unterdessen mehrere tausend Demonstranten an der geschlossenen Grenze. Sie wollten über die Europabrücke nach Straßburg ziehen, um sich der für den Nachmittag geplanten Großkundgebung anzuschließen. Angesichts der Eskalation der Lage in Straßburg bleibe die Grenze vorerst abgeriegelt, sagte ein Polizeisprecher. Ursprünglich sollte der Übergang gegen Mittag für Fußgänger geöffnet werden. Die französischen Behörden hatten betont, nur friedliche Demonstranten würden ins Land gelassen.

Zuvor hatte es in Straßburg massive Zusammenstöße zwischen Ordnungskräften und Demonstranten gegeben, die auf dem Weg zu der Großkundgebung waren. Mehrere hundert Demonstranten, unter ihnen viele Deutsche, warfen mit Steinen und Molotow-Cocktails auf die Polizei, diese setzte Tränengas ein. Außerdem feuerte die Polizei mehrere Dutzend Schockgranaten ab. In Straßburg wurden an die 30 Demonstranten festgenommen.

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