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"Nations League" soll Freundschaftsspiele ersetzen

Neuerungen bei Freundschaftspartien geplant
Neuerungen bei Freundschaftspartien geplant
Der Spielkalender für Fußball-Nationalteams dürfte in den kommenden Jahren umfassenden Reformen unterzogen werden. Der erste Schritt ist mit der Integration der Qualifikationsspiele in eine "Week of Football" bereits erfolgt, die nächsten Neuerungen bei Freundschaftspartien sollen demnächst folgen.


Die Mittwoch-Termine für Testspiele sind ab sofort Geschichte, ab der im Herbst beginnenden EM-Qualifikation werden Freundschaftsmatches in die “Week of Football” eingebettet. Termine für einen Probegalopp gibt es aus ÖFB-Sicht jeweils wenige Tage nach dem Heim-Duell mit Russland (15. November 2014) sowie nach dem Liechtenstein-Auswärtsmatch (27. März 2015).

Nach möglichen Gegner wird laut ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig noch gesucht, bis zu einer endgültigen Fixierung wird es wohl noch einige Zeit dauern. Ab 2017 oder 2018 könnten Freundschaftsspiele in ihrer bisherigen Form aber ohnehin der Vergangenheit angehören.

Die UEFA tüftelt derzeit an einer sogenannten “Nations League”, die unabhängig von Qualifikationen gespielt werden soll. “Es gibt noch kein Modell, aber die grundsätzliche Bereitschaft, eines bis zur Mitte des Jahres zu präsentieren”, erklärte Ludwig.

Erste Informationen sind jedoch schon durchgedrungen. Die “Nations League” könnte aus vier Divisionen bestehen, denen die Nationalmannschaften je nach Weltranglisten-Platzierung zugeteilt werden. Die “Nations League”-Partien dürften anstelle von Freundschaftsspielen ausgetragen werden, ihre Wertigkeit wird nicht mit jener von Quali-Spielen vergleichbar sein.

Dennoch sollen Erfolge in dem neu zu schaffenden Bewerb nicht unbelohnt bleiben. Für die paneuropäische EM 2020 etwa werden alle 24 Startplätze ausgespielt, 4 davon könnten via “Nations League” vergeben werden. Nähere Details werden eventuell schon im Rahmen des UEFA-Kongresses am 27. März in Astana bekanntgegeben.

Wie auch immer der Modus aussieht – kommen dürfte die “Nations League” auf jeden Fall. “Die europäischen Nationalverbände haben die Grundidee akzeptiert und die UEFA beauftragt, Modelle auszuarbeiten”, sagte Ludwig.

Die Medienrechte der “Nations League” sollen dann ebenso von der UEFA zentral vermarktet werden wie jene der bevorstehenden EM- und WM-Qualifikation. Für den ÖFB bedeutet diese Umstellung nach den Angaben von Ludwig einen Gewinn. “Gerade in dieser EM-Qualifikation ist das sicher ein Vorteil für uns. Die Märkte in Liechtenstein, Moldawien und Montenegro sind bescheiden. Außerdem gehören Russland und Schweden nicht zu den Top-Nationen, was die Vermarktung betrifft”, meinte der ÖFB-Generaldirektor.

Auch generell dürfte die zentrale Vermarktung der UEFA ein Erfolg sein. “Man hört, dass die Finanzierung ganz gut läuft”, berichtete Ludwig. Deshalb wird dieses System wohl auch in den Qualifikationen für die EM 2020 und für die WM 2022 angewendet.

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