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Nationalliga probt den Aufstand

(VN) - Die Vorarlberger Klubs boykottieren die Spiele gegen das U-20-Nationalteam. Die Vereine fühlen sich im Zusammenhang mit dem Projekt „Pure Hockey“ über den Tisch gezogen.

Schwer gestört ist momentan das Verhältnis zwischen dem Österreichischen Eishockeyverband und der Eishockey-Nationalliga. Erste Konsequenz: Die beiden Testspiele zwischen dem EHC infrafit Lustenau (heute) und dem EC hagn_leone Dornbirn (morgen) wurden abgesagt.

Gesprächsbedarf ist da

„Grundsätzlich wollen die Nationalligavereine spielen“, erklärt Christian Gross, der Sprecher der Nationalliga. Sauer aufgestoßen ist den Klubs aber die Vorgangsweise des Eishockeyverbandes (ÖEHV) bei der Organisation von „Pure Hockey“: „Die Spielserie wurde jetzt plötzlich und ohne unser Wissen in einen Cup umgewandelt. Aber nicht nur darum ist dringend Gesprächsbedarf“, empört sich Dornbirn-Vorstand Andreas Kutzer. „Der Verband kocht sein eigenes Süppchen“, sagt EHC-Obmann Werner Alfare. „Offenbar lukriert man für die Durchführung des Projekts eine Förderung – und wir sind immer die Zahler.“ Ärger verursacht bei den Klubchefs auch der Internet-Auftritt des ÖEHV: Da wurde die Nationalliga hinter die Erste Bank Liga, der European Trophy und „Pure Hockey“ an die vierte Stelle zurückgereiht. „Das ist zwar nur emotional, aber passt nicht mit den wirklichen Aktivitäten im österreichischen Eishockey zusammen“, findet Alfare. „Da läuft etwas falsch“, glaubt auch Feldkirchs Teammanager Michael Lampert. „Im letzten Jahr ist man mit der Entscheidung um die Aufnahme von Zell am See über uns drübergefahren und hat die Liga gefährdet. Es geht nicht, dass du laufend abgewatscht wirst.“ Auch sportlich gibt es Kritik am Projekt. Man habe nicht immer das Gefühl, dass die besten Nachwuchsspieler in die U-20-Auswahl einberufen werden, befindet ein Funktionär. Trainer Dieter Werfring wurde bereits nach der letzten Saison vorgeworfen, bei der A-WM in Kanada nicht das Beste aus der Mannschaft herausgeholt zu haben.

Absage an das U-20-Team

Dem „Aufstand“ der Vorarlberger haben sich auch die anderen NL-Klubs angeschlossen. Bei einer noch anzuberaumenden Sitzung wollen nun der ÖEHV und die Nationalliga die Probleme einer Lösung zuführen und die geplanten Begegnungen nachholen. Einer Teilnahme eines U-20-Teams an der Nationalliga in der nächsten Saison erteilen aber alle Vereine eine Absage: „Auch, weil wir die jungen Spieler für unseren Kader brauchen“, so Kutzer.

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