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Natascha Kampusch wehrt sich gegen Verschwörungstheorien

Natascha Kampusch äußert sich zu den Theorien über ihre Entführung.
Natascha Kampusch äußert sich zu den Theorien über ihre Entführung. ©APA/AP/Fabian Bimmer
Natascha Kampusch äußerte sich in einem Interview am Montag Abend zu jenen Theorien, die über sie in verschiedenen Medien geäußert werden. So wäre sie beispielsweise niemals schwanger gewesen.
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Auch wird immer wieder Zweifel daran geäußert, dass Wolfgang Priklopil der einzige Täter gewesen sei. “Es ist eine enorme psychische Belastung, es verletzt”, so Natascha Kampusch zu dieser Theorie. 

Kein Kind von Natascha Kampusch

Sie wäre niemals schwanger gewesen. Bei ihrer ersten Einvernahme habe sie gefragt, ob dies nachzuweisen sei. “Dazu muss man sagen, dass ich diese Frage so nie gestellt habe. Es stimmt aber, dass ich mich erkundigt habe, weil ich mich für das Thema Biologie und auch den menschlichen Organismus interessiere … aber das hat nichts mit mir zu tun.”

Bücher über Schwangerschaft, die im Verlies gefunden worden waren, bezeichnete Natascha Kampusch als ‘Lesestoff’, den ihr der Entführer gegeben habe. Eine aufgefundene Haarlocke sei ihre eigene gewesen.

Pädophile rund um Natascha Kampusch?

Die Gerüchte, sie würde einen Pädophilenring decken, wies die junge Frau entschieden zurück: “Alle wissen, was mir passiert ist, dass ich achteinhalb Jahre gefangen war. Ich hab gesagt, was ich sagen konnte, was ich wusste. Ich würde so was nie tun. Ich würde nie verhindern, dass solche Verbrecher zur Rechenschaft gezogen werden, und würde alles daransetzen, dass das anderen Leuten nicht passiert.”

Angesprochen darauf, dass Natascha Kampusch bei Aussagen doch nicht jedes Detail preisgibt, sagte sie: “Jeder hat ein Anrecht auf Privatsphäre und ich muss nicht alles erzählen. Gewisse Dinge sind sehr persönlich und haben auch nicht wirklich etwas mit diesem Verbrechen zu tun und warum soll ich dann demütigende Sachen preisgeben?”

Die Unterstellung einer Liebesbeziehung mit ihrem Peiniger sei “völlig absurd”. Bei der Vorstellung, dass es Menschen gibt, die solche Fantasien haben, “wird mir so richtig schlecht”. Das sei einfach demütigend und beleidigend.

Keine Mittäter bei Kampuschs Entführung

Mittäter seien Natascha Kampusch nie aufgefallen. Mit Ernst H., der verdächtigt wird, ebenfalls beteiligt gewesen zu sein, habe sie jedoch öfter telefoniert. Und zwar deshalb, weil sie wissen wollte, was in den letzten Minuten von Wolfgang Priklopil geschehen sei. Sie hätte auch wissen wollen, wie weit H. eingeweiht gewesen war.

Junge Zeugin noch immer traumatisiert

Die Aussage eines zum Entführungszeitpunkt zwölfjährigen Mädchens, das die Entführung beobachtet und dabei angeblich zwei Männer gesehen hat, erklärt sich Natascha Kampusch damit, dass es sich in diesem massiven Schockzustand geirrt habe und etwas eingebildet hat, das gar nicht dagewesen ist.

“Ich habe ja dann nochmal mit ihr gesprochen und sie wirkt immer noch sehr geschockt. Sie ist immer noch traumatisiert von dem, was damals passiert ist”, so Natascha Kampusch.

(APA)

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