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Nasse Füße zu Pfingsten...

Durch das Zusammentreffen von großen Niederschlägen mit der Schneeschmelze, kam es vor zehn Jahren zum Pfingsthochwasser.

Der Herbst 1998 war bereits sehr niederschlagsreich und im darauffolgenden Winter fielen insbesondere im Februar, überdurchschnittliche Schneemengen. Extreme Wetterlagen sorgen im „Wonnemonat“ Mai für Dauerregen. In einigen Orten betrugen die Niederschläge vom 19. – 22. Mai sogar über 300 mm. Viele Flüsse wiesen die höchsten Abflussmengen seit Beginn der Messungen auf. An der Bregenzerache wurden Rekordwerte von 1.090 Kubikmeter pro Sekunde registriert (entspricht einem 100-jährigen Ereignis). Der höchste Abfluss am Rhein erreichte dagegen maximal 1.800 Kubikmeter pro Sekunde. Aufgrund der extremen Niederschläge waren viele Ortschaften in Vorarlberg von verheerenden Muren, Erdrutschen und Überflutungen betroffen. Eine dieser Gemeinden war Sibratsgfäll. Am Rindberg setzte sich ein großer Rutsch in Bewegung. Weganlagen, mehrere Häuser und Hütten sowie ein Gewerbebetrieb wurden beschädigt.

Dem nicht genug, am Pfingstwochenende konnte beim Bodensee innerhalb von 48 Stunden, ein Anstieg von 60 cm festgestellt werden. Durch den Bodenseewasserstand von 343 cm wurden die Bregenzer Innenstadt, Wohngebiete in Hard sowie seenahe Gebiete überflutet. Zu den Hochwasserproblemen kamen durch die überfluteten Kanalisationen auch hygienische Probleme hinzu. Die Folge davon war unter anderem ein Badeverbot in Hard. Weiters wurde die Bevölkerung zum Abkochen des Trinkwassers, angewiesen. Das Krisenmanagement hatte gut funktioniert. Die Einsatzkräfte, Sachverständige sowie Bürger, Firmen und Vereine standen während des Hochwassers pausenlos im Einsatz. „Nur durch die große Vorarlberger Solidarität konnten wir gemeinsam die dramatischen Situationen bewältigen“, betonte LH. Herbert Sausgruber nach den Ereignissen. In den Folgejahren wurden beachtliche Mittel in den Ausbau des Hochwasserschutzes im gesamten Landesgebiet investiert. Für die Versicherungen und die öffentliche Hand, war 1999 mit Lawinen, Hochwasser und dem Orkan Lothar ein „Katastrophenjahr“.

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