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Najaf: Milizionäre verstecken ihre Waffen

Nach dem Aufruf des radikalen Schiiten-Führers Moktada al-Sadr an seine Anhänger, die Imam-Ali-Moschee zu verlassen und ihre Waffen abzugeben, haben Milizionäre am Freitag ihre schweren Waffen an mehreren Orten in der Altstadt von Najaf versteckt.

Das beobachtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Andere Kämpfer transportierten ihre in Säcke gepackten leichteren Waffen nach Hause.

Der Sadr-Sprecher Scheich Ahmed el Shibani sagte AFP: „Sie werden ihre Waffen verstecken und weder der Polizei noch der Armee übergeben.“ Zuvor hatte er erklärt: „Wir haben unseren Anhängern den Befehl gegeben, zu ihrem normalen Leben zurückzukehren…und die Waffen niederzulegen.“ Sadr forderte unterdessen seine Milizionäre auf, auch die Stadt Kufa nahe Najaf zu räumen.

Milizionäre und Pilger angewiesen worden, das Mausoleum in der Altstadt von Najaf um 10.00 Uhr (08.00 Uhr MESZ) zu verlassen und ihre Waffen abzugeben. Wem sie ihre Waffen aushändigen sollten, wurde aus dem Aufruf nicht klar.

Irakische Regierung setzt Wiederaufbau-Rat ein

Die irakische Regierung hat nach eigenen Angaben zum Wieder-aufbau der seit Wochen umkämpften Stadt Najaf einen eigenen Rat eingesetzt. Das Gremium sei vor zwei Wochen ins Leben gerufen worden, sagte der Minister Kassim Daoud. Die Regierung komme damit einer Bitte von Großayatollah Ali Sistani nach. „Wir haben die Friedenslösung angenommen, die seine Eminenz der Großayatollah Sistani uns vorgelegt hat.“ Ein Sprecher von Sistani hatte zuvor mitgeteilt, auch der radikale Schiitenführer Moktada al Sadr habe Sistanis Initiative zugestimmt, um die Kämpfe in Najaf und dem benachbarten Kufa zu beenden.

Al Sadr bleibt auf freiem Fuß

Der radikale Schiitenprediger Moktada al Sadr bleibt nach seiner Zustimmung zum Friedensplan für die Stadt Najaf auf freiem Fuß. Am Freitagmorgen, wenige Stunden nach der Einigung, zogen tausende Schiiten zur Imam-Ali-Moschee in Najaf. Dort hatten sich Sadrs Kämpfer drei Wochen lang heftige Gefechte mit US-Truppen geliefert.

Die US-geführten Truppen würden sich aus der Stadt zurückziehen, sobald Iraks Ministerpräsident Iyad Allawi sie dazu auffordere, sagte Staatsminister Kassim Daoud am frühen Freitagmorgen in Bagdad. Nach dem Plan, den der einflussreiche schiitische Ayatollah Ali Sistani Sadr unterbreitet hatte, müssen die Kämpfer von Sadrs Mahdi-Miliz bis 10.00 Uhr (8.00 Uhr MESZ) die Imam-Ali-Moschee verlassen und ihre Waffen niederlegen. Wer dies tut, dem soll Amnestie gewährt werden.

Vorbei an beschädigten Häusern und über Geschosshülsen hinweg zogen tausende Schiiten zu der Moschee. Dort wurden sie von Mahdi-Kämpfern begrüßt, die sie passieren ließen. Der Zugang zu einer der heiligsten Stätten der Schiiten wurde ebenfalls in dem Friedensabkommen vereinbart.

Die irakische Polizei schien bereits die Kontrolle in Najaf zu übernehmen. Nur wenige Geländewagen des US-Militärs fuhren an den Schiiten vorbei und entfernten sich vom Gelände der Moschee. Zehntausende Schiiten hatten Sistani bei seiner Ankunft in Najaf am Donnerstag begleitet, wo er die Verhandlungen mit Sadr aufgenommen hatte.

Sadr ruft Anhänger zum Niederlegen ihrer Waffen auf

Der radikale Schiiten-Prediger Moktada al Sadr hat seine Kämpfer im Zentrum von Najaf aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen. Sie sollten sich den Anhängern des einflussreichsten Schiiten-Geistlichen im Irak, Ayatollah Ali Sistani, vor der Imam-Ali-Moschee anschließen, hieß es in einer Ansprache am Freitag.

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