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Hamas erklärt Bereitschaft zu "sofortigen" Verhandlungen

Hamas fordert von Israel vollständigen Rückzug aus dem Gazastreifen
Hamas fordert von Israel vollständigen Rückzug aus dem Gazastreifen ©APA/AFP
Die militante Palästinenserorganisation Hamas hat ihre Bereitschaft zu sofortigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Krieg gegen Israel betont. Nachdem ihr "einige Ideen der amerikanischen Seite" vorgelegt worden seien, sei die Hamas bereit, "sich sofort an den Verhandlungstisch zu setzen", erklärte die Organisation. Davor hatte US-Präsident Donald Trump die Hamas in einer "letzten Warnung" zur Freilassung der von ihr festgehaltenen israelischen Geiseln aufgefordert.

Sie begrüße "jede Initiative, die Bemühungen um ein Ende der Aggression gegen unser Volk unterstützt", erklärte die Hamas. Sie sei bereit, sofortige Gespräche aufzunehmen, "um über die Freilassung aller Gefangenen zu sprechen".

Im Gegenzug verlangte die Palästinenserorganisation "eine klare Erklärung des Kriegsendes, einen vollständigen Rückzug aus dem Gazastreifen und die Erschaffung eines Komitees unabhängiger Palästinenser zur Verwaltung des Gazastreifens, welches seine Arbeit sofort aufnehmen würde."

Trump hatte "letzte Warnung" ausgesprochen

Trump hatte gesagt, Israel habe seinen Bedingungen für ein Abkommen bereits zugestimmt, nun sei es an der Hamas ebenfalls zuzustimmen, schrieb Trump am Sonntag in seinem Onlinedienst Truth Social. Er habe die Palästinenserorganisation bereits vor den drohenden Konsequenzen gewarnt, falls sie seine Forderungen nicht akzeptiere: "Dies ist meine letzte Warnung, es wird keine weitere geben!"

Bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 hatten Kämpfer der Hamas und anderer islamistischer Gruppen 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 47 der Verschleppten befinden sich noch immer in dem Palästinensergebiet. Dem israelischen Militär zufolge sind mindestens 25 der Geiseln tot. Israel fordert die Rückgabe der Leichen.

Vor wenigen Tagen hatte Trump gesagt, es gebe "sehr intensive Verhandlungen mit der Hamas". Diese solle die noch festgehaltenen Geiseln freilassen, andernfalls werde es "unangenehm werden". Trump sprach von einer "letzten Warnung" an die Hamas, um kurz vor Israels drohender Großoffensive in der Stadt Gaza eine diplomatische Lösung zu erzwingen. Israel habe seine Bedingungen akzeptiert, es sei an der Zeit, dass auch die Hamas sie akzeptiere, schrieb Trump auf Truth Social.

Nach Informationen des israelischen Senders Channel 12 sieht der Vorschlag die Übergabe aller 48 Geiseln - sowohl der lebenden als auch der toten - am ersten Tag des Inkrafttretens einer Waffenruhe vor. Im Gegenzug wird Israels Armee ihre Offensive in der Stadt Gaza einstellen. Ferner soll Israel demnach Tausende palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen, darunter Hunderte, die wegen der Tötung von Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.

Offensive in Gaza-Stadt vor Ausweitung

Israels Verteidigungsminister Israel Katz sprach unterdessen mit Blick auf die erwartete Gewalteskalation in Gaza-Stadt erneut eine scharfe Warnung an die Hamas aus. "Heute wird ein gewaltiger Hurrikan über den Himmel der Stadt Gaza hereinbrechen und die Dächer der Terror-Hochhäuser werden beben", schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X. "Dies ist die letzte Warnung an die Mörder und Vergewaltiger der Hamas in Gaza und in den Luxushotels im Ausland: Lasst die Geiseln frei und legt die Waffen nieder - oder Gaza wird zerstört und ihr werdet vernichtet", schrieb Katz weiter. Die israelische Armee bereite sich weiter auf eine Ausweitung des Einsatzes vor. 

(APA/Reuters/dpa)

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