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Nächster Negativ-Rekord bei den Corona-Neuinfektionen in Österreich

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Wie schon am Donnerstag, meldet die AGES auch am Freitag einen neuen Höchstwert bei den Corona-Neuinfektionen. Vorarlberg verzeichnete binnen 24 Stunden 975 Neuinfektionen.
Schlimmster Coronatag des Jahres

In den vergangenen 24 Stunden wurden in Österreich 9.586 Corona-Fälle gemeldet. Das ist abermals ein neuer Rekord nach den 9.262 Neuinfektionen am Donnerstag. Allerdings befanden sich nach technischen Problemen mit dem Epidemiologischen Meldesystem des Bundes (EMS) wieder Nachmeldungen darunter.

Die Zahl der Toten stieg seit Donnerstag um 53 auf nunmehr 1.661. Mehr als 3.900 Covid-19-Erkrankten mussten im Spital behandelt werden, darunter 567 auf Intensivstationen. 76.839 Menschen waren aktiv infiziert.

Die 9.586 Neuinfektionen seit der letzten Meldung (Donnerstag, 9:30 Uhr) teilen sich auf die Bundesländer Österreichs wie folgt auf:

Burgenland: 184

Kärnten: 1.006

Niederösterreich: 1.123

Oberösterreich: 1.891

Salzburg: 837

Steiermark: 944

Tirol: 724

Vorarlberg: 975

Wien: 1.902

Deutlicher Anstieg der Sterbefälle ab Mitte Oktober

Der Oktober hat einen deutlichen Anstieg der Todesfälle gebracht. Seit Ausbruch der Coronakrise veröffentlicht die Statistik Austria wöchentlich, wie viele Menschen in Österreich sterben. In der Woche ab 19. Oktober waren es 1.762 Personen, in der Woche danach 1.872 - um ein Viertel mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Angaben über die Todesursachen gibt es noch nicht. Allerdings ist auch die Zahl der mit einer Covid-Infektion Verstorbenen zuletzt stark gestiegen.

Wien. Die von den Standesämtern an die Statistik Austria übermittelten Daten (http://go.apa.at/ubLhpA12) zeigen einen deutlichen Anstieg der Todesfälle ab 19. Oktober (also in den Kalenderwochen 43 und 44) - und zwar bei den über 65-Jährigen. In dieser Altersgruppe starben in der Woche vor dem Nationalfeiertag 1.522 Menschen, in der Woche danach 1.640. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es jeweils etwa 1.300. Bei den Jüngeren liegt die Zahl der Sterbefälle mit zuletzt 232 dagegen nur unwesentlich über dem Vorjahr (218).

Noch keine Informationen hat die Statistik Austria über die Todesursachen. Bekannt ist allerdings, dass ab Mitte Oktober auch die Zahl der mit einer Covid-19-Infektion Verstorbenen stark angestiegen ist. In der Woche ab 19. Oktober waren es laut den Zahlen der AGES 90 Verstorbene, in der Woche darauf 166 und in der Woche ab 2. November waren es 228. Die Gesamtzahl aller Todesfälle in Österreich hat die Statistik Austria für diese letzte Woche noch nicht veröffentlicht.

Laufend ausgewertet werden die Sterbezahlen der Statistik Austria unter anderem von der Wiener Landesstatistik (http://go.apa.at/xQMXkvpd). Basierend auf den Erfahrungswerten der vergangenen Jahre und der Bevölkerungsentwicklung errechnet sie für jede Kalenderwoche eine Bandbreite, innerhalb derer sich die Zahl der Sterbefälle in ganz Österreich im Normalfall bewegen sollte. In der Altersgruppe über 65 liegen die von der Statistik Austria gemeldeten Todesfälle aktuell oberhalb des erwarteten Wertes. Die Zahlen deuten also auf eine neuerliche "Übersterblichkeit" hin, wie sie schon während der ersten Infektionswelle im Frühjahr registriert wurde. Auch das Europäische Mortalitätsmonitoring Euromomo weist für Österreich derzeit eine leichte Übersterblichkeit aus.

Allerdings mahnen sowohl Statistik Austria als auch die Wiener Landesstatistik dazu, die Zahlen noch mit Vorsicht zu interpretieren. Weil die Angaben der Standesämter noch nicht vollständig sind, enthalten die letzten beiden Wochen nämlich zusätzlich zu den bereits gemeldeten Sterbefällen auch einen kleinen Anteil hochgeschätzter Daten. Bei der Statistik Austria rechnet man jedoch nicht damit, dass es bei den endgültigen Zahlen noch zu gröberen Abweichungen kommen wird.

Infektionsquelle bei 77 Prozent der Fälle unklar

Die Corona-Kommission hat ihre Indikatoren zur Risikoeinstufung für die derzeit geltende Ampel-Schaltung - ganz Österreich bleibt rot - veröffentlicht. Daraus geht auch hervor, dass bei den jüngsten Daten der Kalenderwoche 45 österreichweit bei 77 Prozent der SARS-CoV-2-Fälle die Infektionsquelle unbekannt war und in nur noch 23 Prozent der Fälle - also weniger als einem Viertel - die Ansteckung geklärt werden konnte.

Die Corona-Kommission hat ihre Indikatoren zur Risikoeinstufung für die derzeit geltende Ampel-Schaltung - ganz Österreich bleibt rot - veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass bei den jüngsten Daten der Kalenderwoche 45 österreichweit bei 77 Prozent der SARS-CoV-2-Fälle die Infektionsquelle unbekannt war und in nur noch 23 Prozent der Fälle - also weniger als einem Viertel - die Ansteckung geklärt werden konnte.

Die Sieben-Tages-Inzidenz lag im Schnitt nach den jüngsten Zahlen bereits bei 527,9. Das bedeutet, dass zwischen 5. und 11. November österreichweit 527,9 Personen pro 100.000 Einwohner positiv getestet wurden. In absoluten Zahlen kamen in dieser Woche 46.993 Neuinfektionen hinzu. In den sieben Tagen zuvor lag die Sieben-Tages-Inzidenz bei 378,0. Zwischen 18. Oktober und 3. November hatte es 33.642 Neuinfektionen gegeben.

Sieben-Tages-Inzidenzen von über 1.000

Mehrere Bezirke wiesen Sieben-Tages-Inzidenzen von über 1.000 auf. Die meisten gab es mit vier in Oberösterreich, in Rohrbach betrug die Sieben-Tages-Inzidenz 1.474,9, in Urfahr-Umgebung waren es 1.158,1, in Eferding 1.073 und in Freistadt 1.036,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Tirol und Salzburg hatten jeweils einen Bezirk mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 1.000. In Schwaz gab es zuletzt 1.226,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in Tamsweg waren es 1.012,3. Den geringsten Wert verzeichnete übrigens das Große Walsertal in Vorarlberg. Hier lag die Sieben-Tages-Inzidenz bei 146,2.

Nach den zuletzt analysierten Daten der Kalenderwoche 45 von 2. bis 8. November waren zwölf Prozent der Infektionen asymptomatisch. Die Auslastung der Intensivstationen stieg bis Mitte dieser Woche österreichweit auf 27,4 Prozent an. Kritisch war die Situation laut den Daten der Ampel-Kommission bekanntlich in Vorarlberg, hier waren bereits 74,5 Prozent der Intensivbetten belegt, in Oberösterreich 46,5 Prozent.

Mehr positive Testergebnisse

Die Risikoeinschätzung durch die Corona-Kommission zeigte auch ein deutliches Bild über Testzahlen und positive Ergebnisse. Hier wurden nach den jüngsten Zahlen (Woche bis Mitte Kalenderwoche 46) pro 100.000 Einwohner österreichweit 2.273 Tests durchgeführt - davon fielen 21,6 Prozent positiv aus. In der Woche zuvor betrug die Positivrate noch 18,5 Prozent. Anteilsmäßig die meisten positiven Fälle gab es zuletzt in Oberösterreich - hier betrug die Positivrate 35,3 Prozent. Gerechnet auf 100.000 Einwohner wurden in den sieben Tagen bis 11. November die meisten PCR-Untersuchungen mit 3.761 in Tirol durchgeführt und die wenigsten mit 1.179 in Salzburg.

Aus den Indikatoren der Ampel-Kommission lässt sich auch die Altersstruktur der positiven SARS-CoV-2-Fälle herauslesen. Demnach waren in der Vorwoche die meistbetroffene Altersgruppe mit 42 Prozent im Alter zwischen 50 und 64 Jahren. 33 Prozent der Infizierten waren zwischen 20 und 49 Jahren. 15 Prozent betrafen die Altersgruppe ab 65 Jahren. Elf Prozent waren null bis 19 Jahre alt.

(APA)

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