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Nächster Amok-Lauf in den USA mit etlichen Toten

Trumps Amerika - jeden Tag ein Amoklauf
Trumps Amerika - jeden Tag ein Amoklauf ©APA - AP
Bei einem Schusswaffen-Angriff in Dayton sind zehn Menschen gestorben, darunter der Schütze. Der Vorfall ereignete sich weniger als 24 Stunden nach dem Massaker in Texas. Die USA haben ein Amokläufer-Problem.
Amoklauf in Dayton mit 10 Toten
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Tote bei Schüssen in Einkaufszentrum in Texas

Bei Schüssen in der Stadt Dayton im US-Staat Ohio sind zehn Menschen getötet worden. Unter ihnen sei auch der mutmaßliche Schütze, twitterte die Polizei von Dayton am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit). Sie sprach von mindestens 16 weiteren Verletzten. Einsatzkräfte in der Nähe hätten schnell reagiert und die Situation beendet. Der Vorfall ereignete sich weniger als 24 Stunden nach einem Massaker in Texas. Dort tötete am Samstagvormittag ein Schütze 20 Menschen und verletzte 26 weitere.

Die Schüsse fielen im Oregon District von Dayton, einem historischen Viertel nahe dem Zentrum der Stadt. Dort gibt es viele Bars und Restaurants.

Der Tatort in Dayton sei groß und das FBI eingeschaltet worden, gab die Polizei bekannt. Eine Sprecherin des Krankenhauses Miami Valley Hospital hatte zuvor angegeben, dort seien 16 Patienten eingeliefert worden. Zu deren Zustand konnte sie nichts sagen.

Bei dem Massaker weniger als 24 Stunden zuvor hatte ein mutmaßlich 21 Jahre alter Schütze das Feuer in einem Einkaufszentrum in El Paso, einer texanischen Grenzstadt zu Mexiko, eröffnet. Am vergangenen Sonntag erschoss ein 19-Jähriger drei Menschen bei einem beliebten Ortsfest in Kalifornien, dem Gilroy Garlic Festival.

Sieben Verletzte durch Schüsse in Chicago

Sieben Menschen sind durch Schüsse in Chicago im US-Bundesstaat Illinois verletzt worden. In der Nähe eines Parks sei aus einem Auto heraus auf eine Gruppe Menschen geschossen worden, teilte die Polizei nach Medienberichten in der Nacht zum Sonntag mit. Ein 21-Jähriger habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Festnahmen habe es nicht gegeben, hieß es.

Die Kriminalität in der drittgrößten Stadt der USA wird unter anderem auf eine große Anzahl illegaler Waffen, zersplitterte Gangs und soziale Probleme zurückgeführt.

Aktivisten fordern schärfere Waffengesetze

Mehrere hundert Menschen haben nach dem Massaker mit 20 Toten in El Paso schärfere Gesetze für Waffenbesitzer gefordert. Sie marschierten am Samstagabend zum Weißen Haus sowie zum Kapitol und verlangten unter anderem Hintergrundüberprüfungen von Waffenkäufern.

Dabei sprach die Nachrichtenagentur AP etwa mit Vertretern der Gruppe Moms Demand Action (Mütter fordern Taten). "Wir brauchen ein Heilmittel auf Bundesebene", sagte die Freiwillige Amber Gustafson mit Blick auf die Waffengewalt im gesamten Land. Die Moms-Gruppe habe ein Treffen in Washington abgehalten, als sie von den Geschehen in El Paso erfahren habe und sich denn für den Protest am Weißen Haus entschieden.

Bei dem Massaker in einem Einkaufszentrum in El Paso tötete ein Schütze am Samstagvormittag 20 Menschen und verletzte 26 weitere. Ein verdächtiger 21-Jähriger wurde verhaftet. El Pasos Bürgermeister Dee Margo bestätigte am Abend, die Polizei gehe einem rassistischen Online-Eintrag nach, der kurz vor der Tat veröffentlicht und möglicherweise von dem Verdächtigen verfasst worden sei. Die Ermittler schlossen nicht aus, dass es sich bei der Tat um ein Hassverbrechen handelte.

Übersicht: US-Massaker in den vergangenen Jahren

  • Ein Schütze schießt in einem Einkaufszentrum in Texas um sich und tötet mindestens 20 Menschen. Die Tat reiht sich ein in die Liste von Massakern in den USA. Ein Überblick über andere folgenschwere Taten der vergangenen Jahre:
  • El Paso. Virginia Beach (Virginia), Juni 2019: Ein städtischer Angestellter eröffnet in dem Küstenort das Feuer und tötet elf Kollegen und einen Auftragnehmer. Polizisten erschießen den Täter.
  • Thousand Oaks (Kalifornien), November 2018: Ein Ex-Soldat tötet in einer Bar 13 Menschen. Er erschießt sich anschließend selbst.
  • Pittsburgh (Pennsylvania), Oktober 2018: Ein Rechtsradikaler erschießt in der "Tree of Life"-Synagoge elf Menschen. Es handelt sich um das folgenschwerste antisemitische Verbrechen in der Geschichte der USA.
  • Parkland (Florida), Februar 2018: Ein 19-Jähriger löst in seiner ehemaligen High School einen Feueralarm aus, anschließend schießt er auf die fliehenden Schüler und Lehrer. 17 Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Der Schütze selbst wird festgenommen.
  • Sutherland Springs (Texas), November 2017: Ein 26-jähriger eröffnet in einer Kirche das Feuer und tötet 26 Menschen, bevor er sich selbst erschießt.
  • Las Vegas (Nevada), Oktober 2017: Der 64-jährige Stephen Paddock schießt aus dem 32. Stock eines Hotels auf Gäste eines gegenüberliegenden Festivals. Er tötet 58 Menschen. Hunderte weitere werden verletzt. Der Täter erschießt sich selbst. Das Motiv ist nach wie vor unklar.
  • Orlando (Florida), Juni 2016: Der 29-jährige Omar Mateen erschießt 49 Besucher eines Nachtclubs, der bei Homosexuellen beliebt ist. Spezialeinheiten töten ihn bei der Erstürmung des Clubs. Der Attentäter, US-Bürger mit afghanischen Eltern, hatte sich zuvor zur Terrormiliz Islamischer Staat bekannt.
  • Newtown (Connecticut), Dezember 2012: Adam Lanza, ein 20-Jähriger mit schweren psychischen Problemen, erschießt zunächst seine Mutter und begibt sich dann in seine ehemalige Volksschule, die Sandy Hook Elementary School. Dort ermordet er 20 Schulkinder und sechs Lehrer. Anschließend tötet er sich selbst.

(APA) (Red.)

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